Gerade hat mich jemand auf einen Artikel bei Hackaday aufmerksam gemacht. Do You Miss The Sound Of Your Model M? Nein, den Sound vermisse ich nicht. Was bei modernen Computern falsch ist ist die Haptik. Den Krach brauche ich nicht, aber der kommt halt automatisch. Und vermissen muss ich den Sound eh nicht, ich habe hier mehrere IBM Model M und Verwandte liegen. Teils noch original, teils in verschiedenen Umbaustadien basierend auf meinem Dulcimer-Projekt. Die könnte ich einfach anschliessen und glücklich sein… :-)

Trotzdem habe ich gerade das Projekt Bucklespring installiert und ausprobiert. Der Sound ist wirklich überzeugend. Das ist nicht nur ein Tastenklick, da hat sich tatsächlich jemand die Mühe gemacht, alle Tasten individuell zu samplen. Der Pfeil nach oben klingt also tatsächlich anders als der Pfeil nach unten. Ich bin beeindruckt!

Leider ändert sich dadurch nicht die Haptik. Ich habe das Glück, noch eine wirklich anständige Tastatur in meinem älteren Thinkpad (Lenovo X201) zu haben. Aber ich schaudere schon der Zeit entgegen wenn das Ding mal den Geist aufgibt. Die Tastatur ist der Schwachpunkt an allen aktuelleren Notebooks die mir bislang unter die Finger gekommen sind. :-(

Oder wie es ein Kommentator bei Hackaday formuliert:

As in, it’s not about the sound, may as well play a tape of V8 engine noises in your Nissan Micra and claim you’ve faithfully recreated a muscle car.

Kupfer, ordentlich verpackt

Kupfer, ordentlich verpackt

Diesen Sommer hatte ich irgendwann die spontane Idee, mir selbst einen Sortier-Einsatz für mein Smash Up Spiel zu bauen. Das hat dermaßen gut funktioniert dass ich nicht aufhören konnte das auch für andere Spiele zu planen.

Mittlerweile habe ich das für einige Spiele durchexerziert. Teils sind dabei einfache Kartentrenner herausgekommen, in einem Fall habe ich aber tatsächlich eine ganze Kiste gebaut. Das Vorgehen war immer wie beschrieben, schneiden konnte ich meine Pläne beim Chaostreff Dortmund mit dem dortigen Lasercutter.

Heute stelle ich mal den einfachsten Einsatz vor den ich gebaut habe, für das Kartenspiel Dominion. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen bekommt man hier einen wirklich ordentlichen Einsatz mitgeliefert. Der erfüllt seine Aufgabe gut, da gibt es nicht viel zu meckern. Wenn man allerdings Erweiterungen zu dem Spiel hat — und ich habe fünf — kann man diese nicht im originalen Karton unterbringen.

Sechs Schachteln

Sechs Schachteln

Dadurch stapeln sich nicht nur eine Menge Kartons im Spieleschrank. Speziell bei Dominion lassen sich die Erweiterungen auch sehr gut untereinander mischen. Man spielt dann mit ein paar Karten aus diesem Karton, mit ein paar Karten aus jenem. Je nach Zusammenstellung bedeutet das in meinem Fall also, dass ich tatsächlich das Spielmaterial aus sechs Kartons zusammenklauben muss.

Bei eBay verdienen sich Leute eine goldene Nase indem sie einfache Koffer aus dem Baumarkt verkaufen. Zusammen mit einem Satz Sortierkarten kostet das dann gerne deutlich über 100 Euro. Sortierkarten brauchte ich auch, da habe ich aber im BGG-Forum wirklich gute Vorlagen gefunden. Eiko Wagenknecht hat sich die Mühe gemacht, man findet die Karten auch auf seiner Homepage. Danke! Die musste ich nur auf dickem Papier ausdrucken und ausschneiden.

Ich habe alle meine Karten — samt der Trenner — zusammengelegt und versucht die in einem Karton unterzubringen. Das ging so gut auf dass ich ein kleines Fach konstruieren konnte in dem ich genau das erweiterte Spielmaterial unterbringen konnte das in den verschiedenen Erweiterungen vorhanden ist (Spieler-Tableaus, Münzen, und so weiter). Lediglich auf die Platzhalterkarten musste ich verzichten, aber ehrlich gesagt habe ich nie ganz verstanden wozu ich die brauche. :-)

Hier sieht man den Plan der dann in FreeCAD entstanden ist. Die Wände vorne und hinten verhindern ein seitliches Verrutschen der Karten, das Kästchen hinten in der Mitte hat einen Boden damit keine Kleinteile unter die Spielkarten wandern. Ich konnte keinen kompletten Boden konstruieren, sonst wäre die ganze Geschichte zu hoch für den originalen Karton geworden. Ebenso hätte ich keine Seitenwände einbauen können, das hätte nicht gepasst.

So habe ich jetzt mein komplettes Dominion-Spiel — insgesamt bringt es der Kasten jetzt auf fünf Kilo! — in einem Karton. Mehr als 2.500 Karten sind griffbereit, alphabetisch sortiert. An der cleveren Farbcodierung der Trennkarten kann man trotzdem noch erkennen welche Karten aus welcher Erweiterung stammen. Statt knapp einen halben Meter nimmt das Spiel jetzt nur noch etwa neun Zentimeter Höhe ein. Den frei werdenden Platz konnte ich aber schnell mit neuen spannenden Spielen auffüllen… :-D

War mir nicht bekannt, aber man kann sudo so einstellen dass es einen nach Eingabe eines falschen Passwortes… originell abweist. :-)

Wer nur die Antworten sehen möchte kann das — zumindest auf Ubuntu — so machen:

Vor gut zehn Jahren hatte ich schon mal einen ähnlichen Tipp im Blog, damit bietet dann praktisch jedes Tool in der Shell diesen… Service. :-D

Nur mal kurz angemerkt: Gestern vor zehn Jahren habe ich hier zum ersten Mal ein Elektronik-Projekt veröffentlicht. Den USB-LED-Fader (der hier übrigens bis vor etwa vier Jahren tatsächlich im Einsatz war).

Ich habe seitdem einiges gebastelt, und auch einiges veröffentlicht. Das einzig doofe ist, dass ich zu wenig Zeit habe meine Projekte auch dann noch zu pflegen wenn ich mich schon längst anderen Sachen zugewendet habe. Soweit möglich mache ich das zwar, aber ich möchte die Gelegenheit nutzen mich bei allen Leuten zu entschuldigen die sich die Mühe gemacht haben sich mit meinem Bastelkram auseinanderzusetzen, und deren Fragen ich nicht beantworten konnte. Sorry! :oops:

Ich hatte schon öfter was über ungewöhnliche Programmiersprachen geschrieben. Zuletzt über Folders, eine Sprache die ganz ohne Dateien auskommt.

Heute habe ich zwei neue Sprachen kennengelernt. Nein, nicht gelernt. Nur erfahren dass es das gibt. Da wäre zum einen Qalb, eine Sprache in der die Quelltexte (eigentlich auch der Name, aber bei قلب hätte ich noch weniger Ideen zur Aussprache als bei der lateinischen Umschreibung) in arabischer Schrift verfasst werden. Hier gibt es alles was man braucht bei Github. :-D

Die Sprache ist aber schon älter, neuerdings gibt es — ebenfalls bei Github — eine Sprache namens Potaka (wieder eine lateinische Umschreibung, für পতাকা fehlt mir nicht nur eine Idee zur Aussprache sondern sogar die Zeichen im Font). Um die zu beherrschen sollte man bengalische Schrift entziffern können. Wer es versuchen mag: das hier sieht nach einem Spielfeld aus — genau sagen kann ich das aber nicht… ;-)

English English preferred? This way, please.

Grilltemperatur in Zabbix

Grilltemperatur in Zabbix

Leider ist dieses Projekt noch nicht ganz fertig, aber ich berichte trotzdem vom ersten Probelauf. Die Elektronik wollte noch nicht ganz so wie ich wollte, aber man sieht wohin die Reise geht.

Vor knapp zwei Jahren habe ich mal einen Prototypen eines Grillthermometers gebastelt. Den habe ich auch hier vorgestellt, das war wirklich ein ganz krudes Projekt. Seitdem habe ich viel dazu gelernt, und ich will sowas jetzt nochmal in ‚ernsthaft‘ bauen.

Da ich mit dem Ding die Temperatur mehrerer Fleischstücke messen kann war der Name natürlich klar: Multimeater! :-D

Die Hardware

Die Hardware

Basis wird wie bei den letzten Projekten ein ESP8266-Modul, programmiert mit der Arduino-Software. WLAN ist somit vorhanden. Darauf kommt eine Firmware die — ebenfalls wie in mehreren meiner Projekte — auf dem Homie-Framework basiert. Das liefert die Messwerte per MQTT an meinen Broker, von da geht es weiter zu Zabbix. Gemessen wird mit zwei Hochtemperatur-Sensoren die jeweils an einem MAX6675 hängen, sowie vier normalen Einstichthermometern an einem MCP3208.

Sechs Temperaturen? Ja. Der Plan ist, mit zwei Sensoren die Innenraumtemperatur des Grills aufzunehmen. Unter bestimmten Umständen kann die so hoch sein dass die normalen Fleischthermometer das nicht mitmachen würden, also gibt es dafür zwei extra Fühler, jeweils am Ende des Grillraumes (der ist beim Smoker eher länglich, da gibt es tatsächlich ein Temperaturgefälle). Und mit vier Fleischthermometern kann ich die Kerntemperatur von eben bis zu vier Stücken überwachen.

Zabbix ist eigentlich ein Monitoring-System, damit überwacht man eigentlich Serversysteme. Das funktioniert aber nicht nur in großen Rechenzentren, ich erfasse damit zu Hause auch einige… eher ungewöhnliche Daten. ;-)

In diesem Fall habe ich mir damit nur die Temperaturverlaufskurven angesehen, aber wenn ich wirklich mal über Nacht ein Pulled Pork grillen möchte kann Zabbix mich auch aus dem Bett klingeln wenn die Temperaturen nicht so aussehen wie sie sein sollten.

Wie gesagt: das Heute war nur ein Probelauf. Und wie das so ist sind dabei einige Sachen schief gegangen. Ich habe ein Problem mit den Messwerten von den Innenraum-Fühlern gehabt, die waren leider unbrauchbar. Da ich aber eh nur drei Stücke Fleisch hatte konnte ich den vierten Fühler für die Pit-Temperatur benutzen. Der Fühler im Schinkenbraten war erst doof gesteckt, daher sieht die blaue Kurve sehr merkwürdig aus. Und als Krönung hat es zwischenzeitlich heftig geregnet, da der Grill zur Zeit nicht überdacht ist hat es das auch nicht einfacher gemacht.

Alles in allem war das aber schon sehr vielversprechend. Ich bleibe dran, und sobald das Ding wirklich funktioniert stelle ich es natürlich hier vor, mit Schaltplan und Firmware.

Oh, und da die Fragen kommen werden: die technischen Probleme haben dem Grill-Ergebnis keinen Abbruch getan, es hat hervorragend geschmeckt. :-D

Geek Edition ab Werk

Geek Edition ab Werk

Noch ein Post zum Thema Spiele. Dieses Mal geht es um das Kartenspiel Smash Up, genau wie das erwähnte Munchkin aus dem Pegasus-Verlag. Smash Up ist ein Spiel mit einem unbestreitbar hohen Geek-Faktor, und passend dazu verkauft der Verlag eine Kiste namens ‚Geek Edition‘. Eine große Box mit wenig Inhalt, gedacht um das Basisspiel und die Erweiterungen ordentlich aufzubewahren.

Gute Idee, aber die Umsetzung krankt doch sehr an dem merkwürdigen Einsatz der in dem Karton enthalten ist. Der ist offenbar für ein anderes Spiel gemacht worden, für den Einsatz in Verbindung mit Smash Up ist er gelinde gesagt untauglich. Das spiegelt sich entsprechend auch in den vernichtenden Amazon-Rezensionen wider. Die Probleme sind folgende:

  • Karten werden in den Fächern nicht ordentlich gehalten, fallen um.
  • Spielregeln müssen irgendwie in ein Fach geknuffelt werden.
  • Die Basis-Unterlagen sind super, passen aber überhaupt nicht in den Karton.
  • Fächer für Kleinkram (Siegpunkte, Stärkemarker) sind so tief dass ich mit meinen großen Händen kaum an die Kleinteile komme.

Aber die Box an sich ist sinnvoll, und für den Preis habe ich mich mal selbst an einen Hack gemacht…

Meinen Weg dahin habe ich ja schon beschrieben, im Wesentlichen braucht man FreeCAD, ein Plugin dazu und Inkscape. Oh, und einen Lasercutter natürlich, aber den gibt es in vielen Makerspaces, so auch im Chaostreff Dortmund.

Die Planung hat mich — mit Einarbeitung in FreeCAD — etwa einen Tag gekostet. Da ich jetzt weiß wie es geht würde ich für so ein Projekt vermutlich um die vier Stunden brauchen. Der Lasercutter hat etwa eine halbe Stunde gebraucht, danach hatte ich ein großes Holz-Puzzle. Und zu meinem Erstaunen hat das so gut geklappt dass ich beim Zusammenbauen nicht mal Kleber benutzt habe, es hält einfach so durch die Passformen!

Meine Box hat jetzt folgende Features:

  • Platz um meine Smash-Up-Karten einzusortieren, Trenner um zum Beispiel die Munchkin-Variante vom Rest fern zu halten.
  • Platz für Spielanleitungen und Basis-Unterlagen.
  • Kleiner Einsatz für Siegpunkt- und Stärkemarker, kann während des Spiels auf den Tisch gestellt werden.
  • Unter dem kleinen Einsatz ist ein „Geheimfach“ für Sachen die man im Prinzip nicht braucht, bei mir liegen da die Fehldrucke von den Ork-Karten.

Edit: Übrigens ist die Idee, Spiele nachträglich mit solchen Organizern auszustatten nicht neu, die gibt es auch von kommerziellen Anbietern. Unter anderem auch für Smash Up, allerdings nur für die amerikanische Schachtel — nicht für die deutsche Geek Edition.

Alles in allem bin ich extrem zufrieden mit dem Ergebnis. Es hat Spaß gemacht zu planen und zu konstruieren, und ich hätte echt nicht damit gerechnet dass das Ergebnis auf Anhieb so gut funktioniert. Ideen für andere Spiele sind schon in Planung… :-)

Spyke auf dem Karton

Spyke auf dem Karton

Eigentlich war ich nie ein großer Spieler. Aber dieses Jahr habe ich zum Geburtstag ein Spiel geschenkt bekommen. Das hat mich sehr angefixt, seitdem habe ich mich intensiv damit beschäftigt was der Spielemarkt so hergibt. Hatte ich ja auch schon beiläufig erwähnt.

Das Spiel das den Auslöser gegeben hat war Munchkin. Ein Kartenspiel von Steve Jackson, in Deutschland vertrieben von Pegasus. Ich habe seitdem eine Menge wirklich guter Spiele kennen gelernt, aber — obwohl es offenbar unter ‚ernsthaften Spielern‘ sehr polarisiert — bleibt Munchkin einer meiner Favoriten. Neben meiner Frau konnte ich jetzt schon einige Leute damit infizieren. Allesamt höchstens Gelegenheits-Spieler wie ich, aber wirklich negative Rückmeldungen habe ich noch nicht bekommen.

Box, Netz-Trolle, Mami und Plutonium-Drachen

Box, Netz-Trolle, Mami und Plutonium-Drachen

Geschenkt wurde mir eine Box mit Fantasy Munchkin 1 und 2. Von dem Spiel sind aber eine Menge Varianten und Erweiterungen rausgekommen, so nenne ich mittlerweile auch die Erweiterungen 3 bis 6, die Turbobooster, die verlorenen Schätze, Freibeuter-Munchkin 1 und 2, sowie das Brettspiel Munchkin Quest, den Love-Letter-Clone Loot Letter und die Munchkin-Variante von Smash Up mein Eigen. Und da kommt sicher noch einiges dazu. Die Kiste mit 7 und 8 steht schon auf dem Einkaufszettel, die Vampir- und Western-Versionen reizen mich, und aus irgendwelchen Gründen hat mir die beste aller Frauen ein striktes Verbot gegeben, mir vor Weihnachten Star Munchkin zu kaufen. :-D

Heute wurde ich mit einer völlig neuen Variante überrascht. Nennen wir es mal Guest Artist Edition. Meine Tochter hat mir eine Erweiterung gebastelt. Komplett mit Schachtel, Netz-Trollen, Mami und natürlich Plutonium-Drachen. Sie hat sich meine Spiele gut angesehen, zum wirklichen Spielen ist sie noch zu jung. Aber mir scheint dass ich jetzt doch auch Jäger des Schatzes — eine Variante für Kinder — auf den Einkaufszettel nehmen muss… ;-)