Letztes Jahr habe ich zwei Artikel über mein 85mm Takumar geschrieben, eine Linse die älter ist als ich, die ich eigentlich nur noch als Makro am Balgen benutze, und die ich offenbar massiv unterschätzt habe (sowohl in Bezug auf Abbildungsqualität, auf Zeitwert als auch in Bezug auf Radioaktivität ;-) ). Das Ding habe ich irgendwann in den 90ern auf einer Fotobörse gekauft.

Zenit Helios 44-2
Zenit Helios 44-2

Deutlich länger in meinem Besitz ist ein Helios 44-2, das habe ich mir jetzt nochmal genauer angesehen nachdem es jemand auf YouTube belobhudelt hat.

Das Helios entstammt russischer Produktion des Herstellers mit dem klangvollen Namen Krasnogorski sawod imeni S. A. Swerewa, im Volksmund auch KMZ oder Zenit genannt. Es hat einen M42-Anschluss, eine Festbrennweite von 58mm und mit 2.0 eine anständige Offenblende. Ich habe das in den 80ern zusammen mit einem 35er, einem 135er und einer voll-manuellen Spiegelreflex — es müsste eine Revueflex E gewesen sein (also vor dem Umlabeln auch eine Zenit) — aus dem Nachlass meines Opas. Er wird das Objektiv zusammen mit der Kamera in den 70ern gekauft haben. Aus dem Equipment habe ich leider nur noch das Helios.

In dem Video wurde das Bokeh gepriesen. Ich muss gestehen dass ich als Banause in der Regel wesentlich mehr auf das achte was ich abbilde als auf das was ich nicht abbilde. Vor allem habe ich sowas noch nie verglichen. Bis vorhin.

Helios vs. Canon
Helios vs. Canon

Hier sieht man unseren Weihnachtsbaum aus etwa 2m Entfernung. Das sind jeweils Bilder in Komplettbreite, keine Ausschnittvergrößerungen.

Oben ist zu sehen wie ihn das alte Helios darstellt, unten was vergleichbares mit einem Canon EF 28-135 (fairer wäre es gewesen wenn ich das 50mm dazugeholt hätte, das fällt mir aber auch jetzt erst ein). Beides natürlich komplett out of focus, dafür sieht man schön den Unterschied. Nicht so sehr im Swirl-Effekt den das Video angepriesen hat, mehr in der Abbildung der Unschärfepunkte an sich.

Ich fange an, den Oldtimer wirklich wertzuschätzen. Die Abbildung ist auf jeden Fall deutlich interessanter als bei der modernen Optik. Allerdings habe ich die Befürchtung dass ich trotz des Wissens auch in Zukunft viel zu selten daran denke das vielleicht auch mal kreativ einzusetzen.

Finger mit Monden

Ein Testbild in dem die Schärfeebene zwischen meiner Hand und dem Tannenbaum lag macht auf jeden Fall neugierig. Und das war noch eine zurückhaltende Einstellung, damit die Finger noch als solche erkennbar sind. Vielleicht muss ich mal eine Weile komplett auf das Altglas umsteigen…

Ach ja, der Vollständigkeit halber: Radioaktiv ist es höchstwahrscheinlich nicht. :-D

HDR-Experiment, 2007

Gerade habe ich in einem Fotografie-Podcast das Wort „Clownkotze“ gehört, da komm ich nicht drüber weg. :-D

Eigentlich war das nicht mal das Thema von Wrint 1434, das kam nur kurz zur Sprache. Das Wort hatte ich vorher aber noch nie gehört.

Man kann sich denken dass damit was besonders buntes bezeichnet wird. Also nicht nur „farbig“ sondern „bunt“. Und speziell im Bereich der Fotografie scheint das despektierlich auf übertriebene HDR-Effekte angewandt zu werden.

Mit dem Thema hatte ich mich vor 15 Jahren mal etwas beschäftigt, seitdem eigentlich nur mal kurz in Form eines Kitschfilters auf dem Handy. Welches Programm ich dafür benutzt habe weiß ich gar nicht mehr. Geschrieben habe ich was über CinePaint, kann sein dass es das war. Laut EXIF-Daten habe ich offenbar ein Programm namens Qtpfsgui benutzt, das firmiert heute unter Luminance HDR. Ich erinnere mich aber dass ich für meine Bilder die 400D auf einem Stativ hatte, und dann mit ±2 eine Belichtungsreihe gemacht habe. Die drei Bilder dann durch $software gezogen, alle Regler auf 11 gestellt, et voilá: Clownkotze. :-)

Canon EOS 20Da

Gesucht habe ich nicht danach…

Letztens habe ich was kleines fotografiert, noch dazu aus einer komischen Perspektive — unter fiesen Verrenkungen, damit ich hinter der Kamera halbwegs sehen konnte was ich da treibe.

„Ein Winkelsucher… sowas gibt’s bestimmt für meine EOS.“

Ja, gibt es. UVP ist allerdings jenseits von 300 Euro, Straßenpreis immer noch deutlich über 150 Euro. Zu viel für den seltenen Einsatz. Also habe ich mich auf dem Sekundärmarkt umgesehen. Ganz billig wäre ein Dritthersteller gewesen, aber mir sind da direkt auch Originale aufgefallen. Einer ganz besonders…

Den gab es gegen einen Aufpreis zu dem ich nicht nein sagen konnte als Paket mit einem — ebenfalls originalen — Kabelauslöser und einer Kamera mit mehreren Akkus, Ladegerät und einer Spannungsversorgung für Netzstrom.

Bei der Kamera handelt es sich um ein älteres Modell, Jahrgang 2005. Aber auch um ein besonderes Modell: Canon EOS 20Da. Die allwissende Müllhalde sagt dazu folgendes:

Das Modell EOS 20Da ist eine Spezialversion der Kamera, die für die Astrofotografie konzipiert wurde. Sie besitzt einen modifizierten Tiefpassfilter, der den für astronomische Beobachtungen wichtigen Wellenlängenbereich um die Alpha-Linie des Wasserstoffs (H α, Fraunhoferlinie) weniger dämpft. Außerdem wurde eine Fokussierhilfe eingebaut, die manuelles Fokussieren mit Hilfe einer vergrößerten Darstellung auf dem Display erleichtert, wodurch der Betrieb an Teleskopen stark vereinfacht wird.

Wikipedia zu „Canon EOS 20D“

Ein zeitgenössischer Artikel beschreibt die Besonderheiten des Modells etwas ausführlicher.

Mir ist jetzt also ein Sondermodell aus der EOS-Reihe in den Schoß gefallen. Und das ohne dass ich eine konkrete Verwendung dafür hätte: ich habe gar kein Teleskop! :-)

Weniger Dämpfung im Infrarotbereich klingt erstmal als ob ich damit auch mal ein paar Versuche in Richtung IR-Fotografie machen könnte. Das habe ich mit der großen schon versucht, bislang aber noch ohne durchschlagenden Erfolg. Keine Ahnung wie sich das auswirkt, ich weiß nicht was der Filter genau durchlässt.

Was könnte ich denn sonst noch spannendes damit anstellen? Ich habe hier zwei alte 500mm-Brennweiten mit einer optischen Qualität knapp über „Flaschenboden“ (sogenannte „Russentonne“ und „Wundertüte“), und damit möglichst gar nichts mehr erkennbar ist könnte ich noch einen Telekonverter dazu nehmen. Damit in die Astrofotografie zu gehen wäre wohl überambitioniert. Zumal ich auch keine Nachführung auf meinem Stativ habe.

Sonst noch Ideen?

Es ist erst ein paar Wochen her dass ich mich über mein wertvolles Altglas gefreut habe. Es ging um ein Foto-Objektiv aus dem Jahrgang 1972, das wird offenbar sehr teuer gehandelt. Naja, zumindest deutlich teurer als ich gedacht hätte.

Gerade überfliege ich einen Artikel in der aktuellen Make (Heft 3/22, „Eigenbau-Geigerzähler mit Alarm“) und stoße auf einen Kasten „Radioaktive Linsen“. Offenbar sind früher in höherwertigen Objektiven Linsen zum Einsatz gekommen die Thorium enthalten und demnach radioaktiv strahlen. Der Kasten verweist auf einen Eintrag in der Camerapedia: Radioactive lenses. Und in der Auflistung finde ich auch mein 85mm Takumar wieder. :-(

Was ich jetzt damit mache weiß ich nicht. Unters Kopfkissen werde ich mir das wohl nicht legen, aber das war auch eigentlich nicht vorgesehen. Vielleicht muss ich mir ja tatsäIch glaube nicht dass das wirklich krank macht wenn ich mir das nicht durchgehend an den Kopf halte. Aber mulmig ist einem da schon…chlich so einen Geigerzähler basteln und das mal selbst kontrollieren…?

Meine anderen alten Scherben — ein 58mm Helios, eine 500mm „Russentonne“ und eine 500mm „Wundertüte“ — sind da nicht aufgelistet, die sehe ich also erstmal als unverdächtig an.

Super-Multi-Coated Takumar 85mm F1.9

In den letzten Wochen habe ich mich ja wieder intensiver mit Fototechnik auseinandergesetzt, speziell mit Makrofotografie. Die mache ich in aller Regel mit einem Balgengerät das ich — vermutlich gegen Ende der 90er — auf irgendeiner Fotobörse erstanden habe. Wie ich an das Objektiv vorne drauf gekommen bin weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Entweder war das Beifang als ich den Balgen gekauft habe, oder ich habe es anderweitig von irgendeinem Grabbeltisch. Auf jeden Fall bin ich mir sicher dass ich da nicht viel für bezahlt habe — teures Spielzeug hätte ich mir schlicht und ergreifend nicht leisten können.

Vor ein paar Tagen habe ich mir ein altes Objektiv gekauft um es teilweise zu zerlegen. Was billiges, da ich noch nicht weiß ob mein Plan aufgeht. Für den brauche ich aber was weitwinkeliges, dementsprechend stand das 85er vom Balgen nicht zur Debatte.

Das habe ich mir dann heute mal etwas genauer angesehen, und nicht schlecht gestaunt. Es ist Jahrgang 1971 oder 72, trägt den klangvollen Namen Super-Multi-Coated Takumar, hat 85mm Brennweite und ist mit einer Offenblende von 1.9 ziemlich Lichtstark. Hier sind die vollen technischen Daten. Ich hätte gerne irgendwann was mit den Daten (nein, auf den Jahrgang 1972 lege ich keinen Wert ;-) ) und einem EF-Bajonett, aber dafür muss ich erstmal wieder sparen — denke ich.

Bei meiner Suche nach dem Weitwinkel ist mir aufgefallen dass die alten Linsen teilweise echt teuer gehandelt werden. Also mal in die Bucht gesehen: in den letzten drei Monaten sind innerhalb Deutschlands drei von den Dingern verkauft worden, bei Preisen zwischen 299 und 468 Euro! 8-O

Damit liegt das tatsächlich einen ähnlichen Preis-Range wie das von mir begehrte Canon EF 85mm 1.8 USM, eher noch darüber. Und ich komme nicht umhin zu überlegen ob ich einen Tausch anstrebe. Andererseits müsste ich mir dann wieder was neues für den Balgen suchen…

Blau-Gelb

Zwei Wollfäden, aufgenommen mit dem PhotoStepper (ein Stapel aus 60 Bildern, jeweils um 0,3mm versetzt) und einem 50 Jahre alten 85mm-Objektiv am Balgen. Keine weitere Nachbearbeitung, nur etwas zugeschnitten.

Edit: Ich hätte nicht gedacht dass ich dazu ein Statement abgeben müsste, aber da ich dazu eine Anmerkung bekommen habe: natürlich ist die Farbwahl kein Zufall. Ich denke durchgehend an die Menschen in der Ukraine, aber viel dazu sagen kann ich nicht. Es lässt mich sprachlos zurück. Vor zwei Wochen hätte ich noch gewettet dass es so einen Wahnsinn in Europa nie wieder geben wird — und natürlich gehofft dass Krieg auch in allen anderen Teilen der Welt aus der Mode kommt.

Vom beginnenden Krieg habe ich letzten Donnerstag nicht durch die Nachrichten erfahren sondern von einem Mitglied einer Chatgruppe der ich angehöre. Alex wohnt in Kiew, er schrieb morgens um halb sechs von Explosionen.

Gestern hat es die Überschrift eines Beitrags auf irgendeiner Nachrichtenseite geschafft mir Tränen in die Augen schießen zu lassen. Den Artikel habe ich nicht gelesen. Aber der Satz „Vor Abfahrt malten wir bei allen Kindern die Blutgruppe auf den Rucksack“ lässt mich nicht mehr los.

Ich kann dazu nicht viel sagen. Ich kann nur hoffen. :-(

English English preferred? This way, please.
Centstück, Stack aus 30 Aufnahmen
Centstück, Stack aus 30 Aufnahmen

Eins meiner großen — wenngleich in den letzten Jahren sehr vernachlässigten — Hobbies ist die Fotografie. Mich hat immer schon die Technik gereizt, und die Möglichkeit da Grenzen auszuloten. Beispiele dafür sind der Hochgeschwindigkeits-Blitzauslöser den ich vor fast 20 Jahren gebaut habe (damals noch ohne Mikrocontroller (!)), oder mein Labor in dem ich den guten alten Kodak T-Max P 3200 weit über sein Limit gepusht habe.

Ein Thema das mich immer fasziniert hat ist Makrofotografie. Bei meiner ersten Spiegelreflexkamera — einem Erbstück von Opa, irgendwas voll-manuelles von Revueflex — hatte ich schon einen Satz Zwischenringe gefunden. Einfache, mit M42-Anschluss. Die haben mich angefixt. Nach dem Einstieg in die EOS-Welt habe ich dann einen Adapter gekauft um die Sachen auch an der neueren Kamera zu benutzen, irgendwann auf einer Fotobörse dann auch ein Balgengerät. Und noch eins. :-)

Endgegner Tiefenschärfe

Ein Problem beim Anfertigen von Makrofotos ist, unabhängig davon mit welcher Technik man in die Extreme geht, die fehlende Tiefenschärfe. Nicht selten hat man es da mit Millimetern oder auch nur Bruchteilen davon zu tun. „Zu meiner Zeit“, also in der analogen Fotowelt, musste man sich weitestgehend damit begnügen. Heutzutage wird aber digital geschossen. So ist irgendwann jemand auf die Idee des Focus Stacking gekommen: man macht nicht nur ein Bild, sondern einen ganzen Stapel von Bildern. Jeweils mit dem Fokus in einer anderen Ebene. Diesen Stapel lädt man dann in eine Bildbearbeitung und bastelt so lange daran herum bis man nur noch die scharf abgebildeten Teile hat — und somit ein Bild mit einer deutlich verlängerten Tiefenschärfe.

Natürlich will man dafür nicht einen halben Tag in Gimp rumklicken, deshalb haben findige Entwickler Programme geschrieben die den Part übernehmen. Kommerzielle gibt es natürlich, ich habe mich aber an Open Source gehalten.

Stapelfotografie per Arduino

PhotoStepper
PhotoStepper

Was ich mir gebaut habe ist nicht neu. Man kann solche Geräte von verschiedenen Herstellern kaufen, es gibt auch eine ganze Reihe von gut dokumentierten Bastelprojekten. Teilweise sogar mit praktisch der gleichen Hardware die ich benutzt habe. Warum ich das trotzdem selbst gemacht habe? Einfach weil ich wissen wollte ob ich es kann. :-)

Ich habe also einen alten Arduino Uno aus der Bastelkiste gefischt, dazu ein LCD-Keypad-Shield das ich mal aufs Geratewohl gekauft habe. Mit einem Schrittmotortreiber (A4988) und einem Motor den ich hier noch von einem anderen Projekt hatte konnte ich dann schon ausprobieren wie sowas zusammenspielt. Vermutlich hätte ich den Arduino auch direkt an den Kabelauslöser-Anschluss meiner Kamera anschliessen können, das war mir aber in Anbetracht der 12V Versorgungsspannung zu aufregend. Also habe ich das durch zwei Optokoppler (PC817) gemacht.

Linearantrieb
Linearantrieb

Die prototypischen Tests haben gut funktioniert, also habe ich ein Gehäuse gedruckt und mich nach passender Mechanik umgesehen. Einen Linearantrieb samt Motor konnte ich praktisch als Schnäppchen ergattern. Dazu eine Schiene für die Befestigung auf dem Stativ und eine Klemmplatte um die Kamera auf dem Schlitten anzubringen. Da ich eher Schreiner bin als Mechaniker sind die Verbindungen zwischen den Teilen rustikal in Eiche gehalten. :-)

Die Teile sind genau wie mein Stativ Arca-Swiss kompatibel (noch so ein Begriff den es „zu meiner Zeit“ noch nicht gab), so kann die Grundplatte an der Kamera bleiben und alles ist schnell und stabil zusammengesetzt.

Fotosession

Aufnahme-Setup, noch ohne den Blitz
Aufnahme-Setup, noch ohne den Blitz

Mein erstes Motiv — ein ziemlich schmutziges Centstück — war nicht originell, und der Aufbau halbwegs krude. Kamera mit Balgen und einer 58mm-Optik aus dem Nachlass meines Opas auf das Gerät, per Funk einen diffusen Blitz auf das „Model“.

Ich habe erst den Bildausschnitt eingestellt und grob auf die Münze scharfgestellt. Dann Kamera und Blitz manuell eingestellt und die Belichtung geregelt. Bis hierher alles wie anno dazumal.

Dann kam der Neubau zum Zug: ich habe die Kamera ein Stück vorgefahren, so dass die Schärfeebene deutlich hinter dem Geldstück war. Dann am Gerät eingestellt dass ich 30 Bilder schießen will, jeweils im Abstand von 1mm. Somit habe ich 3cm abgedeckt — genug für die Münze, aber wenn man sich die fertige Aufnahme ansieht nicht genug um bis an den oberen Bildrand scharf zu bleiben. Schade, aber ist ja auch nur ein Test.

Centstück, 30 Fokusebenen
Centstück, 30 Fokusebenen

Eine knappe Minute — und einen Freudentanz hinter der Kamera — später sind 30 Bilder im Kasten.

Die ziehe ich mir auf den Computer und bearbeite sie mit zwei Tools: align_image_stack aus dem Hugin-Paket stellt noch einmal sicher dass alle Bilder gleich ausgerichtet sind, außerdem sorgt es dafür dass die Größen angepasst werden. Die Kamera fährt währen den Aufnahmen vom Motiv weg, dementsprechend wird selbiges immer kleiner. Das wäre Gift für das folgende Stacking.

Das übernimmt dann enfuse aus dem Enblend-Projekt. Und das erstaunlich gut, wie ich finde. Nicht perfekt: oben im Bild sind noch ein paar Artefakte von der Verarbeitung. Aber wirklich erstaunlich gut. Insbesondere für einen ersten Versuch.

„Ich brauche mehr Details…“

Ich habe das komplette Projekt, samt der Quelltexte und einer Beschreibung der Elektronik, veröffentlicht.

Hier liegen alle Infos.

Wer mag kann sich alles im Detail ansehen, für Verbesserungen bin ich immer offen.

Und jetzt?

Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht was ich mit dem Ding fotografieren sollte. Ideen habe ich ein paar, aber mir ging es hauptsächlich darum sowas zu bauen. Erledigt. Abgehakt. :-)

Dass es sich hier nicht um eine bahnbrechende Erfindung handelt ist mir auch klar. Ich weiß dass es einige moderne Kameras gibt die eine Funktion zum Focus Stacking schon eingebaut haben. Wer sowas unbedingt braucht wird wahrscheinlich zu so einem Modell greifen. Mein „Oldie“ von 2009 kann das nur mit diesem Hilfsmittel.

Da ich mit dem Gerät ganz allgemein nur einen Schrittmotor und die Kamera steuere kann ich mir vorstellen das mit einem Drehteller zu betreiben. So könnte ich Dinge kontrolliert von allen Seiten ablichten. Wofür weiß ich noch nicht, aber vielleicht entwickelt sich das ja nochmal irgendwann in Richtung Photogrammetrie, also vielleicht ein Hilfsmittel zum Erstellen von 3D-Modellen. Mal sehen…

Diesen Text habe ich aus dem alten CMS kopiert, ich glaube er war von 2004. Hier nur nochmal damit er nicht vollends verloren geht.

Hierbei handelt es sich um ein Gerät aus eigener Fertigung. Ich habe es im Jahr 2000 gebaut. Im Prinzip geht es um eine Schaltung, die ein Blitzgerät auslösen kann. Und zwar gesteuert durch eine Lichtschranke oder wahlweise ein Mikrofon.

Man kann mit diesem Gerät Vorgänge fotografisch einfrieren, für die das menschliche Auge zu träge beziehungsweise die Reaktionszeit des Fotografen und der Kamera zu lang ist. Das geht indem man den Verschluß der Kamera in einem abgedunkelten Raum öffnet, und einen Foto-Blitz durch diese Schaltung auslösen läßt. Mit einer Belichtungszeit von bis zu einer 100.000stel Sekunde kann der Blitz das Geschehen einfrieren, die Kamera sieht nur den Moment in dem der Blitz leuchtet.

Als sehr Hilfreich in Verbindung mit dieser Technik hat sich der Einsatz einer Digitalkamera erwiesen. Bei meinen ersten Versuchen (‚Ein Keks fällt in eine Schale Milch‘) hatte ich die noch nicht, an dem Abend sind von 36 analogen Aufnahmen etwa sieben Stück ‚was geworden‘.

Was kann es?

Eine Münze fällt in eine Schale mit Wasser

Eine Münze fällt in eine Schale mit Wasser

Es kann wie gesagt durch einen optischen oder akustischen Impuls einen Blitz auslösen. Der optische Impuls wird durch eine Lichtschranke, bestehend aus einem Laser (aus einem Laserpointer) und einer Fotozelle, erfaßt. Der akustische Impuls durch ein Mikrofon.

Die beiden Sensoren verfügen über jeweils eine Empfindlichkeitsregelung. Den optischen Kreis kann man wahlweise direkt steuern lassen, oder über eine Verzögerungsschaltung. So kann der Blitz auch einen Moment nach dem Unterbrechen der Lichtschranke gezündet werden.

Die Auswahl der möglichen Motive ist grenzenlos. Klassische Fälle für die Lichtschranke sind Gegenstände die in Flüssigkeiten fallen, oder die Flüssigkeiten an sich wenn sie durch den Laser plätschern. Mit dem Mikrofon lassen sich zum Beispiel platzende Luftballons oder Glühbirnen ablichten.

Warum?

Ich weiß gar nicht mehr, wie ich damals dazu gekommen bin dieses Gerät zu bauen. Sicher ist nur, daß es eine Anregung aus dem Internet war.

Auf der HiViz-Seite gibt es eine Bauanleitung für Hochgeschwindigkeits-Equipment. Ich habe diese als Anregung genommen, mit ein paar Schaltungen aus den 30x-Büchern (Elektor) verfeinert, und das Ergebnis in ein schickes Gehäuse eingebaut. Letzteres hauptsächlich um meine Verbrechen an der Leiterplatte zu vertuschen… ;-)

Ich sortiere gerade Bilder aus den letzten 15 Monaten. Aus Spaß habe ich mir gerade mal statistisch angesehen was wir da so gemacht haben. Insgesamt hat die Canon EOS 400D in der Zeit 3.672 Bilder gemacht. Die meisten zeigen Schnappschüsse in der Familie. Wie viele davon wirklich auf der Festplatte bleiben weiß ich noch nicht, ich schätze mal dass etwa jedes zehnte die Sortierung überlebt. Auf Papier würde ich nochmal deutlich weniger behalten.
Mit der Digitalkamera neigt man doch dazu das eine oder andere Bild mehr zu machen, damals mit der analogen war die Quote deutlich besser. Aber diese Ausschussrate hat einen Hauptgrund: wir haben extrem viele verwackelte und/oder unscharfe Bilder gemacht. Dafür gäbe es eine sehr einfache Lösung: einfach mal den Blitz einschalten.
Mache ich aber nicht. Ziemlich genau seit der Geburt unserer ältesten Tochter ist — mit wenigen Ausnahmen — nur eine Brennweite im Einsatz, und das ohne Blitz. Das sind jetzt bald vier Jahre.
Ganz ehrlich, und das kann ich nur jedem fotografierenden raten: lasst das Ding aus! Zumindest den integrierten der Kamera, mit richtigen Blitzen kann man zur Not noch arbeiten. Ich mag mir kein knackscharfes Bild ansehen wenn da nur plattgeblitzte Pfannkuchengesichter zu sehen sind. Lieber Verwacklungsunschärfe oder Bildrauschen (in gewissen Grenzen natürlich) als fehlende Stimmung.
Kommen wir zum statistischen Teil:

  • 3.672 Bilder insgesamt, wie gesagt.
  • alle mit dem selben Objektiv (und somit mit der selben Brennweite): Canon EF 50 mm f/1,8 II
  • alle mit ISO 1.600
  • 17 mit Blitz, und das waren Verzweifelungstaten…

Die geblitzdingsten Bilder waren hauptsächlich dokumentarisch, um irgendwelche Basteleien festzuhalten. Personen habe ich nur auf drei Bildern notbeleuchtet. Krasse Gegenlichtsituationen, und von den drei Bildern hat auch nur eins die erste Sortierung überlebt.
Ach, den einen oder anderen wird vielleicht erschrecken dass ich durchgehend mit ISO 1.600 fahre. Klar, das rauscht mehr als bei niedrigeren Werten. Und bei genügend Licht würde da auch wesentlich weniger reichen. Aber in der Beziehung ist die EOS 400D echt gnädig. Gnädig genug als dass ich da nicht jedes Mal dran denken müssen möchte.
Wenn ich mir eine Kamera zusammenträumen dürfte würde die ISO 32.000 anbieten, und selbst dabei kaum rauschen. Eine Automatik muss auf niedrigere Empfindlichkeit umschalten wenn es die Bedingungen erlauben. Megapixel sind nicht alles, da würden mir fünf reichen, alles ab acht ist Luxus. Da ich hauptsächlich Leute fotografiere wäre eine leichte Tele-Brennweite drin (wenn ich mich nicht täusche ist mein 50mm an der 400D analog zu etwa 70mm bei Kleinbild), schön wäre auch noch ein Weitwinkel. Wichtig bei den Objektiven ist nur: Lichtstark müssen sie sein.
Mal sehen, vielleicht überkommt es mich irgendwann nochmal und ich sehe mich nach einer hellen weitwinkeligen Festbrennweite um… gibt es da Empfehlungen?