Was stimmt hier nicht?

Was stimmt hier nicht?

Dies ist ein weiteres altes Projekt, entstanden etwa um 2004. Ich hatte das auf der alten Schatenseite, und damit es nicht komplett verloren geht stelle ich es hier nochmal kurz vor.

Damals konnte ich einen Commodore C64 der Mülltonne entreissen. Die ganz alte Bauform, in Fachkreisen auch liebevoll Brotkiste genannt. Leider war das Ding nicht mehr einzuschalten, und da ich eh keine Commodore-Vergangenheit habe tat es mir auch nur ein bisschen leid das Teil zu zerlegen.

Leider hatte ich zu der Zeit noch keine Ahnung von Mikrocontrollern, ansonsten hätte ich versucht die Tastatur funktionstüchtig zu halten. So ging das nicht, dementsprechend ist sie dem Dremel zum Opfer gefallen um Platz für Kühlkörper und Speicher frei zu machen. Schade. :-(

Eingebaut habe ich dann ein VIA EPIA M10000b, somit lief der C64 mit einer Taktfrequenz von 1GHz. Dazu kamen 256MB RAM, eine 2,5″-Platte mit 20GB, ein CD-Laufwerk aus einem Notebook und ein externes Netzteil.

Der C64-PC

Der C64-PC

So ausgestattet hing das Ding damals an meinem Fernseher. Hauptsächlich als Daddelkiste. Wirklich oft ist er dann aber ehrlich gesagt nicht mehr zum Einsatz gekommen…

Heutzutage würde man das anders angehen. In dem Gehäuse würde sich ein Raspberry gut machen. Der braucht wesentlich weniger Platz, also könnte man sogar die Funktion der Tastatur erhalten. Und mit Retropie als Distribution wäre das 80er-Jahre-Feeling fast authentisch… :-D

Siehe auch…

Gerade habe ich in die Präsentation reingesehen mit der Steve Jobs im Oktober 1988 sein damaliges Baby, den NeXT, vorgestellt hat. Bei Minute 07:11 sagt er folgendes:

I think the PC was everything it was ever going to be in 1986.

Fast genau so schön wie die 640kB, die Bill Gates zugeschrieben werden. :-D

Auch wenn ich den NeXT faszinierend finde, das Video habe ich dann doch nicht mehr ganz gesehen. Ohne die Slides macht das wenig Spass.

image

Rechnung vom 09.09.1994

Noch ein Fundstück vom Aufräumen: eine Rechnung von 1994. Zwischen Abi und Studium habe ich gearbeitet, und so konnte ich mir zu Beginn des Studiums einen neuen Computer leisten. Ein AMD DX2-80 (praktisch ein 486er) mit 4MB RAM, 420MB Platte und VGA-Grafik. Den passenden Bildschirm hatte ich noch von dem 486SX-20 den ich vorher hatte (welcher seinerseits einen XT abgelöst hatte).

Der Bolide konnte nicht nur die allgegenwärtige Kombination aus DOS und Windows 3.11 ausführen, neben einigen muss-ich-nicht-haben-Programmen gehörte auch Corel Draw 4 zum Paket. Damals habe ich da auch echt viel mit gespielt, das war auch ernsthaft kaufentscheidend.

So ausgestattet ist der Kasten dann 1995 mit mir nach Dortmund gezogen, ins Studentenwohnheim.

An der Uni wurde damals objektorientierte Programmierung in der Sprache Beta unterrichtet. Die Übungsaufgaben konnten dann im sogenannten ‚Pizza-Pool‘ erledigt werden, einem Raum voller Sun SPARCstations mit Namen wie Salami, Diavolo oder Speciale. Ging auch nur da, den Beta-Compiler gab es nämlich nur für Solaris und Linux.

Linux?

Kannte ich bis dahin noch nicht. Unix fand ich aufregend (‚gut‘ kann ich nicht behaupten, weil ich die ganze Tragweite da noch nicht überblicken konnte). Und sowas kann ich auch zu Hause benutzen?

Naja, so einfach war es nicht. Ich habe im Allkauf (Real gab es noch nicht), eine Zeitschrift gefunden (würde mich nicht wundern wenn die mir nächste Tage noch in die Hände fällt), darin waren zwei CDs: Slackware. Die Installation war damals noch ein echtes Abenteuer. Ohne eigens compilierten Kernel ging da nicht viel mehr als eine Shell. Ich habe zwei Wochen und viel Hilfe von einem SunOS-erfahrenen Kommilitonen gebraucht um X11 zu starten (die grafische Oberfläche, damals noch mit dem Window-Manager TWM).

Handbuch von SuSE 6.0

Damals war das hilfreich

So habe ich Linux damals schon faszinierend gefunden, und ich hatte auch immer eine Partition auf der Platte. Trotzdem habe ich nicht wirklich ernsthaft was damit gemacht. So richtig ging es dann erst Ende 1998 wieder los, mit einer SuSE-Distribution, 5.2 oder 5.3 müsste das gewesen sein. Da hat es dann auch nicht mehr lange gedauert bis das mit wechselnden Distributionen mein Haupt-Betriebssystem wurde, ich glaube 2000 oder 2001 habe ich mein letztes privates Windows-System ausgeschaltet. Seitdem habe ich an meine Rechner nur noch Linux und — in Spezialfällen — BSD gelassen.

Disclaimer: Ich habe nicht viel Erfahrung am Mac. Wenn ich Quatsch schreibe, bitte berichtigt mich.

Einstellungen für US-PC-Tastatur

Einstellungen für US-PC-Tastatur

Ich versuche jetzt schon seit einer ganzen Weile, mich mit den Eigenarten eines Macbooks zu arrangieren. Einer der größten Störfaktoren dabei war die Tastatur. Nicht nur weil ich sonst an US-Layout gewöhnt bin. Die alten Apple-Tastaturen (nicht die ganz alten, aber wenn ich mein Extended II anschließe muss ich befürchten daß die Putzfrau das entsorgt :-) ) haben ein brauchbares Layout aber nicht die beste Bedienung, bei den neueren hat sich ein Designer offenbar viel Mühe gegeben um die Nachteile von Laptop und Desktop zu kombinieren. Die Reaktion der Tasten ist durchaus OK, aber Form und Layout haben nicht ansatzweise was mit Ergonomie zu tun.

Nun denn: ich habe jetzt eine ordentliche Tastatur angeschlossen. Ohne Ziffernblock, dafür aber mit ordentlicher Mechanik und US-Layout.

Ab Werk kann OS X leidlich damit umgehen. Dass die Alt- und die Kommando-Taste (auch Apfel-, Windows- oder Propeller-Taste) nicht dem Mac entsprechen stört mich nicht. Wohl aber dass ich keine Power-Taste habe. Die braucht man um den Bildschirm zu sperren. Und ich würde manchmal auch gerne weiterhin Umlaute schreiben können. Unter Linux habe ich dafür die Compose-Taste, das ist perfekt. Kann der Mac das auch?

Naja, Lösung für mein Problem — und der Grund für diesen Beitrag — ist vorerst das Tool Karabiner. Das scheint sehr mächtig zu sein, aber ich finde es auch sehr unübersichtlich. Da ich jetzt schon zwei Mal rausgesucht habe wie ich meine Forderungen damit umsetzen kann habe ich die richtigen Einstellungen mal hier als Screenshot hinterlegt. Jetzt ist die Pause-Taste (rechts neben Scroll-Lock) meine Power-Taste, und in Verbindung mit Alt kann ich bei Bedarf Umlaute schreiben.

Mein erster PC war ein Schneider PC1512 (eigentlich Amstrad), der hat bei mir 1989 den CPC464 abgelöst. CGA hatte der sowieso, ich hatte den sogar mit Farb-Bildschirm. Und der war durch eine 20MB-Platte, 640kB RAM und eine NEC V30 CPU aufgerüstet bis an die Zähne. Ein Bolide. :-)
Der hätte den Ur-PC von 1981 locker an die Wand gerechnet. Um so erstaunlicher finde ich diese Demo: 8088 MPH. Unglaublich, was die aus so einer alten Kiste herauskitzeln! Klar, auf C64 wäre das ein alter Hut. Aber der hat für diese spezielle Aufgabe auch die bessere Hardware. PCs waren Anfang der 80er noch alles andere als Spielmaschinen…

Einer der wie ich finde besten Teile aus der Star Trek Filmreihe ist der vierte: Zurück in die Gegenwart. Ich habe den schon einige Male gesehen, diesmal habe ich mir dazu auch die Trivia aus der IMDB angesehen.

Die meistzitierte Szene unter Nerds dürfte die sein in der Scotty die Formel für transparentes Aluminium in einen Computer der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts eingibt. Ikonisch ist das „Hallo Computer“ das er in die Maus spricht. :-D

Dass die Kiste ein zeitgenössischer Macintosh ist kann man schwer übersehen. Interessant und dazu passend ist folgender Teil aus den Trivias:

The computer that Scotty uses to show transparent aluminum was originally going to be an Amiga, but Commodore would only provide a computer if they bought it. Apple was willing to loan them the Mac.

Der Film hatte 25 Millionen Dollar Budget, und die machen sich ins Hemd weil sie einen kleinen Computer kaufen sollen? Noch interessanter fand ich dann aber einige Absätze später folgendes:

The computer that Scotty uses in the Plexicorp scene appears to be a Macintosh Plus, but its internals were completely changed for filming. Its screen was replaced with one from an IBM PC to make it easier to synchronize its video refresh rate with the film camera’s frame rate, and the „transparent aluminum“ animation was created on an IBM PC by computer graphics company Video Image.

Merke: niemals was an Filmemacher verleihen. Wenn die das Ding von Apple nur geliehen hatten frage ich mich was Steve Jobs dazu gesagt hat dass er einen Mac zurückbekommen hat in dem ein PC steckt?!? :-)

Oh, und was ist die Moral von der Geschichte? Nicht-Fanboys werden wohl sagen dass so ein Mac leinwandtauglich aussieht, wenn es ans Arbeiten geht nimmt man aber wohl doch lieber den PC. Fanboys werden das dann wohl mit einem „außen hui, innen pfui“ kontern — was aus einigen Blickwinkeln auch durchaus verständlich erscheint…