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Grilltemperatur in Zabbix

Grilltemperatur in Zabbix

Leider ist dieses Projekt noch nicht ganz fertig, aber ich berichte trotzdem vom ersten Probelauf. Die Elektronik wollte noch nicht ganz so wie ich wollte, aber man sieht wohin die Reise geht.

Vor knapp zwei Jahren habe ich mal einen Prototypen eines Grillthermometers gebastelt. Den habe ich auch hier vorgestellt, das war wirklich ein ganz krudes Projekt. Seitdem habe ich viel dazu gelernt, und ich will sowas jetzt nochmal in ‚ernsthaft‘ bauen.

Da ich mit dem Ding die Temperatur mehrerer Fleischstücke messen kann war der Name natürlich klar: Multimeater! :-D

Die Hardware

Die Hardware

Basis wird wie bei den letzten Projekten ein ESP8266-Modul, programmiert mit der Arduino-Software. WLAN ist somit vorhanden. Darauf kommt eine Firmware die — ebenfalls wie in mehreren meiner Projekte — auf dem Homie-Framework basiert. Das liefert die Messwerte per MQTT an meinen Broker, von da geht es weiter zu Zabbix. Gemessen wird mit zwei Hochtemperatur-Sensoren die jeweils an einem MAX6675 hängen, sowie vier normalen Einstichthermometern an einem MCP3208.

Sechs Temperaturen? Ja. Der Plan ist, mit zwei Sensoren die Innenraumtemperatur des Grills aufzunehmen. Unter bestimmten Umständen kann die so hoch sein dass die normalen Fleischthermometer das nicht mitmachen würden, also gibt es dafür zwei extra Fühler, jeweils am Ende des Grillraumes (der ist beim Smoker eher länglich, da gibt es tatsächlich ein Temperaturgefälle). Und mit vier Fleischthermometern kann ich die Kerntemperatur von eben bis zu vier Stücken überwachen.

Zabbix ist eigentlich ein Monitoring-System, damit überwacht man eigentlich Serversysteme. Das funktioniert aber nicht nur in großen Rechenzentren, ich erfasse damit zu Hause auch einige… eher ungewöhnliche Daten. ;-)

In diesem Fall habe ich mir damit nur die Temperaturverlaufskurven angesehen, aber wenn ich wirklich mal über Nacht ein Pulled Pork grillen möchte kann Zabbix mich auch aus dem Bett klingeln wenn die Temperaturen nicht so aussehen wie sie sein sollten.

Wie gesagt: das Heute war nur ein Probelauf. Und wie das so ist sind dabei einige Sachen schief gegangen. Ich habe ein Problem mit den Messwerten von den Innenraum-Fühlern gehabt, die waren leider unbrauchbar. Da ich aber eh nur drei Stücke Fleisch hatte konnte ich den vierten Fühler für die Pit-Temperatur benutzen. Der Fühler im Schinkenbraten war erst doof gesteckt, daher sieht die blaue Kurve sehr merkwürdig aus. Und als Krönung hat es zwischenzeitlich heftig geregnet, da der Grill zur Zeit nicht überdacht ist hat es das auch nicht einfacher gemacht.

Alles in allem war das aber schon sehr vielversprechend. Ich bleibe dran, und sobald das Ding wirklich funktioniert stelle ich es natürlich hier vor, mit Schaltplan und Firmware.

Oh, und da die Fragen kommen werden: die technischen Probleme haben dem Grill-Ergebnis keinen Abbruch getan, es hat hervorragend geschmeckt. :-D

H801 WiFi im Gehäuse

H801 WiFi im Gehäuse

Ich weiß nicht mehr wie ich darauf gekommen bin, aber vor einiger Zeit habe ich mir vom Chinesen meines Vertrauens ein Modul zur LED-Steuerung schicken lassen. H801Wifi wird es genannt, man bekommt es für etwa neun Euro. Dazu gibt es eine App um per Telefon die Lampe zu steuern, aber die habe ich gar nicht erst ausprobiert.

Im Prinzip tut das Ding das gleiche wie mein Projekt IRlicht — von dem ich sicher war dass ich es veröffentlicht hätte (wird nachgeholt): es steuert über mehrere Kanäle die Helligkeiten von LED-Streifen. Meine selbstgebaute Steuerung macht das mit vier Kanälen: RGBW. Also drei bunte Farben und zusätzlich ein Kanal für weiß. Dieses Ding macht RGBWW, so könnte man tatsächlich nicht nur einen Weiß-Streifen anschließen, sondern beispielsweise einen warm- und einen kalt-weißen.

Mein Eigenbau wird per Infrarot-Fernbedienung gesteuert. In diesem Modul steckt ein ESP8266, also arbeitet es mit WLAN. Ich bastele schon länger an einer Firmware für kleine WLAN-Geräte, die kommuniziert auf der Basis von MQTT (hatte ich hier schon erwähnt). Dieses Modul wäre ein Paradebeispiel dafür. Fraglich war nur ob man die Firmware darauf zum Laufen kriegt…

Stellt sich raus: ja. Kriegt man. :-)

Programmier-Jumper gesetzt, serielle Schnittstelle angeschlossen

Programmier-Jumper gesetzt, serielle Schnittstelle angeschlossen

Ich bin nicht der erste der das versucht. Andreas Hölldorfer hat das auch schon gemacht und beschrieben. Dass es so einfach wäre hätte ich nicht vermutet. Fast schon enttäuschend… ;-)

Auf der Platine — dank hervorragender Fotos des Anbieters wusste ich das schon vor dem Kauf — befindet sich eine gut beschriftete serielle Schnittstelle. Und direkt daneben ist ein Anschluss der praktisch nach einem Jumper schreit. Setzt man den Jumper, kann man über die serielle Schnittstelle flashen. Direkt aus der Arduino-Umgebung heraus. Dazu habe ich einfach meinen USB-Seriell-Adapter zwischen Computer und Modul gehängt (ohne externe Stromversorgung, keine Ahnung ob das geschadet hätte) und in der IDE folgendes eingestellt:

  • Board: „Generic ESP8266 Module“
  • Flash Size: „1M (64k SPIFFS)
  • Upload Speed: „1152200“

Nachdem ich RX und TX richtig herum angeschlossen hatte konnte ich direkt flashen.

Ich hatte wie gesagt schon eine Firmware für meine Zwecke fertig, basierend auf dem exzellenten Homie for ESP8266 Framework. Naja, fast: bis jetzt kann die nur RGB, noch kein RGBWW. Aber das einzige was ich für RGB ändern musste waren die Pins. Das Header-File für „Generic ESP8266 Module“ kennt keine sprechenden Bezeichnungen für die Pins. Die Belegung hat Andreas Hölldorfer schon herausgefunden (er scheint aber eine andere Hardware zu haben, bei mir waren einiges Pins vertauscht). Folgendes funktioniert bei mir:

Pin Funktion
15 Ausgang rot
13 Ausgang grün
12 Ausgang blau
14 Ausgang weiß 1
4 Ausgang weiß 2
1 Interne LED grün / Signal
5 Interne LED rot / Power

Schön ist, dass nach dem initialen Flashen auch schon das OTA-Update (Over The Air) funktioniert. So konnte ich das Gehäuse direkt wieder veschliessen, alle weiteren Updates kommen durch die Luft. :-D