060226_funkuhr.jpgWie ich letzte Tage schon angekündigt habe, hier das versprochene Foto der Funkuhr in ihrem aktuellen Zustand.

Man sieht oben die MyAVR-Platine mit dem ATmega8, angeschlossen ist lediglich eine Stromversorgung. Die gelbe LED verkündet, daß als letztes ein kurzes DCF-Signal empfangen wurde, also ein 0-Bit. Nach einem langen Signal (1-Bit) leuchtet die rote LED. Die mittlere Platine trägt — unschwer zu erkennen — das LCD-Display. Bevor jemand fragt: WZ steht für Winterzeit. :-)

Die untere Platine ist ein Bastel-Board, ich habe hier mehrere Taster und Schalter aufgebraten die ich bei Gelegenheit mal benutzen kann. Im Moment sind sie ohne Funktion. Auf dem Board liegt der DCF-Empfänger, angeschlossen an die Stromversorgung und (mit dem gelben Kabel) an den Controller. Der längliche Stab ist die Antenne.

Als nächstes werden wohl die Taster angeschlossen und das Programm um Steuer-Funktionen für Alarmzeiten etc. erweitert. Wann das soweit sein wird steht aber ob des anstehenden Umzuges in den Sternen…

Da ich mich in der letzten Zeit für die Bastelei mit Mikrocontrollern begeistere, und mir immer mehr interessante Projekte zu dem Thema auffallen, werde ich dem ab sofort eine eigene Kategorie hier im Blog widmen.

Meine Erfahrungen zu dem Thema beschränken sich bislang auf den Aufbau eines Testboards von MyAVR. Auf dem Board selbst befindet sich ein Atmel AVR ATmega8, einige LEDs, sowie jeweils zwei Taster und Potis. Es gibt auch eine serielle und eine parallele Schnittstelle, über letztere kann der Controller vom PC aus programmiert werden. Fortgeschrittene Bastler verwenden dazu Assembler, ich beschränke mich vorläufig auf C (das ist mir schon fremd genug…).

Angeschlossen habe ich an das Board die LCD-Zusatzplatine vom gleichen Hersteller. Darauf ist ein 2×16-Zeichen-Display, so kann ich Texte ausgeben. Und ich habe noch eine Bastelplatine geordert, darauf befindet sich im Moment ein DCF77-Empfängermodul von Reichelt.

Alles zusammen ergibt jetzt schon eine funktionstüchtige Funkuhr. Auf Dauer wird die sich zum ultimativen Wecker entwickeln, aber das ist sicher noch eine Weile hin. Ich melde mich, wenn es soweit ist. :-)

PS: Die aktuelle Funkstille hier erklärt sich dadurch, daß ich im Moment neben der uC-Basteleien in intensiven Renovierungs- und Umzugsvorbereitungen stecke. Sorry, aber es wird bestimmt wieder mehr. Ach ja, und ein Foto vom aktuellen Aussehen der Funkuhr wird nachgeliefert.

Player und Organspenderin

Player und Organspenderin

Naja, klein ist relativ. Wenn man den Archos Jukebox Recorder neben einen seiner modernen Artgenossen hält ist er schon ziemlich klobig. Auch in Sachen Gewicht kann er nicht mit anderen Festplatten-Playern mithalten. Aber das hat gute Gründe: Unter dem rustikalen (um das Wort ‚billig‘ zu vermeiden) Äußeren steckt solide Technik, wie sie auch in vielen anderen Geräten zu finden ist. Zumindest gilt das für die beiden Herzstücke des Festplatten-MP3-Players, die erfahrungsgemäß auch die ersten sind die den Geist aufgeben: Die Akkus und die Festplatte.

In der größten Ausbaustufe des Players steckt eine handelsübliche 2,5″-Platte mit 20GB Kapazität. Mehr wurde von Archos nicht verbaut, aber Bastler haben herausgefunden daß das Gerät auch mit größeren Platten klar kommt.

Dies mein vierter MP3-Player. Die ersten beiden — ebenfalls Archos Jukebox Recorder mit 20GB — wurden leider geklaut, der dritte — ein Trekstor i.Beat 500 — war in mehrfacher Hinsicht eine schwere Enttäuschung. Aber durch die Erfahrungen weiß ich, daß auch 20GB nicht unendlich viel Platz sind. Ich habe meine Musiksammlung in das MP3-Format umgewandelt, die läßt sich auf 20GB nicht unterbringen. Und da ich auch öfter andere große Dateien wie Images von Linux-Distributionen mit mir rumtrage bietet sich ein Umbau an.
Beschaffung

Das Opfer und die Organspenderin habe ich ersteigert. Den Player für etwa 125 Euro, die Platte samt externem Gehäuse für knapp 80 Euro.

Bei dem Player habe ich wert darauf gelegt, daß er eine USB-2.0-Schnittstelle hat. Das ist bei den kleineren Modellen nicht immer gegeben. Und ich habe mich gefreut daß ich ein Gerät bekommen konnte, das statt der alten leuchtend blauen schwarze Gummi-Ecken hat. So wirkt es wenigstens nicht ganz wie aus dem Kaugummi-Automaten… :-)

Bei der Platte habe ich darauf geachtet, eine Version zu bekommen die mit 4.200 Umdrehungen arbeitet. Ich bin mir nicht sicher ob das stimmt, aber ich rede mir ein daß das zum einen leiser und zum anderen Stromsparender sein dürfte. Natürlich hätte es auch eine Platte ohne externes Gehäuse getan, aber dann würde die 20GB-Platte aus dem Player hier ungenutzt rumliegen. So kann ich sie nach dem Umbau in das Gehäuse packen und habe für insgesamt etwas über 200 Euro nicht nur einen MP3-Player mit geradezu unendlicher Kapazität, sondern als Dreingabe noch eine kompakte 20GB-Platte für den Fall daß der USB-Stick zu klein wird.

Stück für Stück…

Waidmännisch zerlegt

Waidmännisch zerlegt

Der Umbau gestaltet sich nicht sehr kompliziert. Wie in den Bildern zu sehen ist, ist alles ganz einfach zusammengebaut. Zunächst werden die Akkus entfernt. Das geht ohne Werkzeug.

Dann werden an der Ober- und an der Unterseite des Gehäuses vier sehr kleine Schrauben gelöst, woraufhin sich die Frontplatte abnehmen läßt.

Dann kommt der unangenehmste Teil: Ich habe nicht herausgefunden, wie ich die Gummiecken abbauen kann, ohne an der Unterschale des Gehäuses rumzubiegen. Aber das Blech ist weich, wenn man vorsichtig vorgeht läßt sich alles wieder in die alte Position biegen nachdem man auch die Schale abgenommen hat.

Auf der Unterseite des Players erkennt man ein solides Blech, das mit Doppelseitigem Klebeband auf der Festplatte befestigt ist. Ich bin mir nicht sicher welchen Zweck das erfüllt, aber ich habe es sicherheitshalber mit sanfter Gewalt abgerissen und an die neue Platte wieder angeklebt.

Die Platte selber läßt sich einfach anheben und aus dem Steckverbinder ziehen. Weitere Befestigungen gibt es nicht. Zwischen der Platte und der Elektronik des Players liegt eine gelbliche Plastikfolie, die sollte natürlich an Ort und Stelle bleiben.

Der Zusammenbau gestaltet sich genauso, allerdings natürlich in umgekehrter Reihenfolge. Das unangenehmste ist wieder der Einbau der Gummiecken.

Zu guter letzt…

Es lebt!

Es lebt!

Jetzt bietet sich noch etwas Akku-Tuning an. 2400mAh laufen bedeutend länger als die alten 1500mAh-Akkus. Das reicht zwar immer noch nicht aus um den Inhalt der Festplatte einmal komplett durchzuhören, aber das würde sich schon allein für den Zuhörer zu einer Probe entwickeln: Grob geschätzt könnte ich jetzt theoretisch Musik für sechs bis acht Wochen (ohne Wiederholungen!) auf dem Player unterbringen…

Als krönenden Abschluß bekommt der kleine noch die aktuelle Version von Rockbox verpaßt. Das ist eine freie Firmware, die unter anderem auf den Archos Jukeboxen lauffähig ist. Sie bietet alle Funktionen der originalen Software, darüber hinaus aber eine ellenlange Liste weiterer Funktionen. Und wenn doch mal was fehlen sollte kann man sich vertrauensvoll an die Entwickler wenden. Falls die Hardware weitere Funktionen ermöglichen würde, würden die es wahrscheinlich auch unterstützen. Man merkt deutlich, daß Rockbox tatsächlich von den Leuten entwickelt wird, die es auch benutzen.

EDIT, November 2015: Dieser Text ist nicht wirklich 2005 im Blog gewesen. Er stammt aus dem alten CMS und wurde hier nachgetragen.