Einer der Podcasts die ich höre ist das WDR Zeitzeichen. Die Ausgabe vom 24.10. hat daran erinnert dass am 24.10.2004 der Deutsche Sprachrat das schönste deutsche Wort gekürt hat. Zur Erinnerung: es war ‚Habseligkeiten‘. Im Vergleich zu einigen anderen Worten in dem Beitrag ist das aber ziemlich farblos, wie ich finde…

Es war die Rede von einem Philipp von Zesen. Der hat sich schon im siebzehnten Jahrhundert Sorgen um die Reinheit der Sprache gemacht — und gehandelt: er hat direkt einige Vorschläge gemacht. Viele davon haben tatsächlich den Weg in den Alltag gefunden. Abstand statt Distanz, Augenblick statt Moment, Bücherei statt Bibliothek, Leidenschaft statt Passion, Rechtschreibung statt Orthographie oder Weltall statt Universum. Wikipedia weiß mehr.

In dem Artikel stehen aber auch einige seiner Vorschläge die es nicht geschafft haben, und das ist das eigentliche Gold: aus irgendwelchen Gründen ist Blitzfeuererregung kein Synonym für Elektrizität geworden. Mumien werden immer noch nicht Dörrleichen genannt, unter Jungfernzwinger gibt einem die Phantasie eine Menge Futter — bis man herausfindet dass es um ein Kloster geht. :-D

Der Botaniker würde sich als Krautbeschreiber sicher diffamiert fühlen, aber mein absoluter Favorit aus der Liste ist der Meuchelpuffer. Sie macht puff, und sie meuchelt. Die Pistole. Ob sich das durchsetzt wenn ich diese Worte ab sofort in meinen aktiven Wortschatz aufnehme…? :-)

Die Tagesschau meldet, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern das sogenannte „Rinderkennzeichnungs- und Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“ — kurz RkReÜAÜG — abgeschafft hat. Nicht nur ein sperriges Gesetz: damit ist das ‚längste authentische Wort im deutschen Sprachgebrauch‘ Geschichte. Schade drum? :-)

Letzte Woche habe ich mich mit einigen Polen über deren — zumindest für westfälische Zungen — unaussprechliche Sprache unterhalten. Unglaublich, was die für Lautkombinationen über die Lippen bringen… und das sogar reproduzierbar. :-)

Es kam die Frage auf welche Worte der deutschen Sprache schwer auszusprechen sind. Es mag am Wodka gelegen haben, aber mir ist nichts eingefallen was ich einem Polen nicht zutrauen würde. Beim schreiben denke ich dass beispielsweise die Zischlautkombination in ‚auszusprechen‘ schwierig ist, aber insbesondere mit sowas ist die polnische Sprache derart durchsetzt dass das kein Problem darstellen würde.

Wir hatten uns darauf geeinigt dass die Schwierigkeit bei deutschen Worten darin liegen dürfte dass sie gerne verkettet werden. Trotzdem hat mich die Frage nicht losgelassen…

… gibt es deutsche Worte die außergewöhnlich schwierig auszusprechen sind?