Rapid-i, Ninja-Caps und Scheuermilch
Rapid-i, Ninja-Caps und Scheuermilch

Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen Tastaturfimmel. :-)

Über mehrere Jahre war mein Daily Driver im Großraumbüro ein Modell mit dem etwas sperrigen Namen CM Storm Quick Fire Rapid-i. Ein TKL-Modell (Tenkeyless, also ohne Ziffernblock) mit Cherry MX Schaltern in braun (also mit Druckpunkt aber ohne lauten Klick). Ideal also, wenn man nicht alleine im Raum sitzt.

Ein ärgerliches Problem hat sich sehr schnell gezeigt: die Hintergrundbeleuchtung ist… sagen wir mal: elektrisch fragil. Ich habe das Ding gebraucht gekauft, in dem Wissen dass einige LEDs nicht funktioniert haben. Die habe ich damals repariert, kurz darauf sind weitere ausgefallen. Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Lampen defekt. Schade, aber im gut beleuchteten (meiner Meinung nach viel zu hellen) Büro zu verkraften. Ich brauche die nicht.

Ein zweites und deutlich ärgerlicheres Problem hat sich erst nach längerer Zeit ergeben. Das Modell ist von 2014, und aus irgendeinem Grund ist der Rahmen mit einer Art Gummierung beschichtet. Die löst sich im Laufe der Jahrmillionen auf und wird zu einer klebrigen Oberfläche. Echt ekelig, wie eine dünne Schicht Honig. :-(

Kürzlich habe ich günstig einen Satz Ninja-Tastenkappen bekommen, ideal für eine Tastatur mit ohnehin dysfunktionaler Beleuchtung. Aber so klebrig wollte ich die auch nicht mehr nutzen.

Ich habe verschiedene Sachen ausprobiert um das Zeug da runter zu kriegen. Heißes Wasser, Spülmittel, Isopropanol… tat’s alles nicht ordentlich. Benzin wäre vielleicht noch gegangen, aber darauf bin ich zu spät gekommen. Aceton hätte mir vermutlich das komplette Teil aufgelöst. Eine Schnapsidee die aber erstaunlich gut funktioniert hat war dann Scheuermilch aus der Küche. Ich musste immer noch kräftig schrubben, aber das Ergebnis war es wert.

Nicht nur, dass ich jetzt eine schicke Ninja-Tastatur mit braunen MXen habe, vermutlich habe ich zur Zeit auch eine der wohlriechendsten Tastaturen überhaupt. :-D

Mein Heutiger Tool-Time-Gruß geht an: Bremsenreiniger.

Disclaimer: Wer öfter schraubt wird hier nur müde lächeln, aber für mich als Laien war das echt eine Offenbarung! :-)

Ich hatte den eigentlich gekauft um an meinem Motorrad (ja, ich habe es nicht lange ohne ausgehalten… nach über einem Jahr ist das Ding jetzt eigentlich ansehnlich genug dass ich es hier auch mal vorstellen sollte…) die Ursache von Fehlzündungen zu finden. Die haben sich auch anders eingrenzen lassen, also habe ich damit Heute mal das gemacht was der Hersteller sich gedacht hat: Teile gereinigt.

Zwar keine Bremsen, aber das Zeug ist irre bei Fettschmutz. Bestimmt haben die in Villariba auch damit gespült. Und nicht nur Fett: auch Aufkleberreste gingen damit weg wie nix.

Es ging um ein Fahrrad das ich mir herrichten will. Einige Teile waren ranzig mit altem Fett. Nicht nach dem Reiniger: auch das richtig ekelig klebrige Zeug hat der einfach weg gespült. Also nicht aufsprühen, einwirken lassen und schrubben, sondern einfach so weg gespült. OK, für die feine Nacharbeit habe ich dann doch nochmal mit dem Lappen gerubbelt, aber das war ein Kinderspiel, denn das ehedem klebrige Fett hat keine Gegenwehr mehr geleistet. Das sah wirklich so aus wie in mancher Werbung, nur dass ich es da nicht geglaubt hätte… ;-)

Dann den Aufkleberresten an den Kragen: erst nach alter Väter Sitte mit Heißluftgebläse und Lappen. Dann, nur mal zum Testen, mit dem Reiniger. Die Kleberreste hat der zwar nicht einfach weg gepustet, aber nach kurzem Einwirken (eine Sekunde etwa) konnte ich mit dem Lappen das meiste wegputzen. Nach einem zweiten Durchgang war von den Klebern nichts mehr zu sehen. Vom Reiniger auch nicht: der verdunstet sehr schnell und ohne Rückstände.

Mein Fazit: ein irres Zeug. Und noch dazu billig: die große Sprühflasche hat im Mopedladen 3,95 Euro gekostet. Sowas darf in keiner Werkstatt fehlen!