Mein Proxmox-Cluster am openGrid
Mein Proxmox-Cluster am openGrid

In den letzten Wochen habe ich mich intensiv damit beschäftigt meine Holzwerkstatt auf Vordermann zu bringen. Angelpunkt dabei ist eine French-Cleat-Wand. Das Projekt wurde vor ein paar Tagen unterbrochen weil ich meinen neuen 3D-Drucker bekommen habe — einen Elegoo Centauri Carbon, als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Creality Ender 2 — und der muss jetzt natürlich erstmal bespielt werden.

Ursprünglich wollte ich zwei Schranktüren in meinem Büro auch mit French Cleats ausstatten, um dann mit 3D-Druck-Teilen einiges aufzuhängen. Etwas Werkzeug und… dazu später mehr. :-)

openGrid

Mit perfektem Timing bin ich aber auf ein Projekt aufmerksam geworden das viel besser zu meiner Anwendung passt: openGrid. Der Erfinder erklärt auf YouTube was ihn dazu gebracht hat: Gridfinity ist gut für die Organisation in der Horizontalen, er wollte was für die Wand haben. Da gibt es schon einiges, er hebt aber die folgenden Punkte hervor:

  • gutaussehend
  • kompatibel
  • ressourcensparend
  • open source

Das spricht mich alles sehr an, also bin ich freiwillig in diesen Kaninchenbau gesprungen und habe den Drucker warmlaufen lassen…

Meine Cloud

Die Anschlüsse eines Rechners
Alle Anschlüsse bleiben erreichbar

Mein Werkzeug muss ich immer noch sortieren, aber das andere Projekt ist gerade fertig geworden: ich habe meine „Cloud“ an die Schranktür gehängt. :-D

Was ich Cloud nenne ist im Prinzip nur ein Spiel-Cluster für mein Homelab. Drei alte MacMinis, darauf läuft ein Proxmox-Cluster. Nicht produktiv, und das System wird nur eingeschaltet wenn ich gerade damit spielen möchte. Bislang standen die Rechner in einem Schrank, für die Kabel und gegen die Hitzeentwicklung musste dafür eine Schranktür offen bleiben.

Umsetzung

Erstmal musste natürlich das Gitter gedruckt werden, ich habe mich für die Lite-Variante entschieden. Platz habe ich für ein 13×42-Raster, die Teile habe ich mir generieren lassen. Die Kabelkanäle basieren auf Underware, die konnte ich auch einfach aussuchen und drucken.

Um die schweren Sachen an dem Gitter zu befestigen habe ich aus den verfügbaren Modellen den „openGrid Bare Directional Lite Snap v2“ runtergeladen und mit FreeCAD eine Bohrung nebst Mutter für eine M3-Schraube eingelassen.

Custom-Halterungen für Stromleiste und Kabel
Custom-Halterungen für Stromleiste und Kabel

Die anderen Halterungen waren etwas herausfordernder, aber bis jetzt konnte ich meine Vorstellungen immer in FreeCAD umsetzen. So auch jetzt. Für den Mac-Halter habe ich erstmal einen MacMini modelliert, dann die Halterung und die Verschraubungen darum herum. Das hat so gut funktioniert dass ich das für die Steckdosenleiste direkt nochmal gemacht habe. Damit sah alles schon sehr clean aus, allerdings waren die Stromleitungen der Rechner zu lang — und noch dazu unterschiedlich viel. Dafür habe ich mir dann eine Art Poller gebaut an dem ich die überschüssigen Längen unterbringen konnte.

Als Zugentlastung habe ich dann noch eine Kabelbinder-Halterung direkt in die Schranktür geschraubt. Die hatte ich vor längerer Zeit mal für die Unterseite meines Schreibtisches gebastelt, und direkt im Holz vertraue ich der doch mehr als an dem Gitter.

Fazit

Ich habe nicht Buch geführt um rauszufinden wieviel Filament dafür draufgegangen ist. Mit Blick auf den Füllstand der Rollen würde ich raten dass es 800g sind, eher weniger. Und der Drucker lief einige Stunden für die Nummer.

Hat sich aber gelohnt, finde ich. Die Rechner sind jetzt sehr zugänglich und clean untergebracht, Platz im Schrank ist frei geworden, und ich habe den Drucker und den Orca-Slicer mittlerweile ganz gut kennengelernt.

Eingangs hatte ich ja von zwei Schranktüren geschrieben. Die andere ist neben meinem Elektronik-Arbeitsbereich, da müssen tatsächlich Werkzeuge untergebracht werden. Schraubenzieher, Zangen, Pinzetten und so weiter. Das ist kein Projekt für Heute, aber im Moment denke ich dass auch das wieder auf openGrid basieren wird.

Heute gelernt: Bikeshedding ist ein anderes Wort für Parkinson’s Law of Triviality. Es bezeichnet die Tatsache, dass (besonders in größeren Runden) unverhältnismäßig viel Zeit mit der Lösung trivialer Probleme verbracht wird.

Der Begriff ‚Bikeshedding‘ kommt in dem Zusammenhang von dem Musterbeispiel: plant man ein Kernkraftwerk gibt es nur wenige die sich trauen zu einem derart komplexen Thema etwas beizusteuern. Plant man aber einen simplen Fahrradschuppen (Bikeshed) bringt sich jeder ein, da jeder sich etwas darunter vorstellen kann und somit jeder seine persönliche Meinung vertreten will.

Das meint der Volksmund wohl wenn er sagt ‚zu viele Köche verderben den Brei‘.

Schöne Idee, die die Tagesschau da zeigt: eine Uhr der man sagt wie viele Leute an einem Meeting teilnehmen, und was die pro Stunde im Durchschnitt kosten. Die Uhr zeigt dann sekündlich an was das Meeting bis dahin verschlungen hat. Sowas sollte man in allen Konferenzräumen und Besprechungszimmern dieser Welt aufhängen, finde ich… :-D

Damit ich mir nicht schon wieder das komplette Kommando zusammensuchen muss: Nach einem fröhlichen Aufruf von

remind -lmp12b1 ~/.reminders | rem2ps -i -e -m A4 | lp

fällt ein Kalender für das nächste Jahr aus dem Drucker. Samt aller jetzt bekannten wichtigen Termine natürlich.

Da ich im Moment privat ein recht umfangreiches und kostspieliges Projekt habe — Renovierung und Umzug — und ich die Kosten nicht aus den Augen verlieren möchte habe ich der Tagesform-Sammlung ein neues Formular zugefügt: Kosten. Ich muß nicht mehr erwähnen, daß es sich dabei um einen Rahmen für eine Auflistung von Einnahmen und Ausgaben handelt. Oder?

Mit plannerlove.com ist eine weitere Seite an den Start gegangen, die die Vorteile papierbasierter Organisationssysteme zu schätzen weiß. Momentan ist da noch nicht viel zu sehen, man darf gespannt sein was daraus wird.

Unter anderem scheint die Initiatorin aber auch eigene Formulare zu designen, die sie auch ‚bearbeitbar‘ anbietet. Mal sehen wie die sich im Vergleich zu meinem Tagesform-System machen…

Nachdem ich letzte Tage auf die Hipster-Fassung von Douglas Jonstons D*I*Y-Planer hingewiesen habe, hier auch ein Link zu John Norris‘ Hipster PDA.

Organisatorisch ist das System ähnlich, aber es hat ein nettes Detail: Am Rand jeder Seite ist eine Art Legende, mit der die einzelnen Karten einfach für den schnellen Überblick kategorisiert werden können. Außerdem enthält dieses System eine Reihe von eher ungewöhnlichen Karten wie Morse-Codes, Schiffe versenken oder eine Sternenkarte. Am ehesten was mit Zeitmanagement hat da wohl noch die Sonnenuhr zu tun. :-)

Nette Ideen also. Und ein weiterer Pluspunkt: Er stellt seine Dateien ähnlich zur Verfügung wie ich mein Tagesform-System. Also in einer vergleichsweise freien Lizenz und sowohl als PDF als auch als bearbeitbare Scribus-Dateien.