Heutzutage fallen an allen möglichen Stellen irgendwelche Daten im JSON-Format an. Und das ist gut so. Trägt nicht so auf wie XML, ist dafür aber flexibler — und vor allem besser definiert — als irgendwelche selbstausgedachten CSV- oder INI-Formate.

Man ist schlecht beraten, zu versuchen dermassen komplexe Formate mit Shell-Tools wie awk, sed oder grep zu Leibe zu rücken. Reguläre Ausdrücke sind eine tolle Sache, aber in dieser Situation fallen die einem früher oder später auf den Fuß. Bislang habe ich meist eine Sprache mit P bemüht: Python, Perl oder zur Not PHP. Die können JSON importieren, danach arbeitet man auf den gewohnten Datenstrukturen. Also auf Arrays und Objekten, und die kann man schön sauber nach dem durchkämmen was man sucht.

Jetzt hat aber ein neues Tool seinen Weg in meinen Werkzeugkasten gefunden: jq. weiterlesen

tmux in der Praxis

tmux in der Praxis

Wenn ich am Rechner sitze habe ich üblicherweise nur zwei Fenster auf: ein Terminal und einen Firefox. Letzteren zum Browsen, in der Shell mache ich (fast) alles andere. Also mailen, chatten, programmieren, konfigurieren und was sonst noch so anfällt.

Was im Web-Browser die Tabs sind ist in der Shell der Terminal Multiplexer. Ich brauche nicht mehrere Fenster zu öffnen, ich kann einfach mehrere Anwendungen in einem Fenster ‚fahren‘. Beim Betrieb auf einem Server kommt noch der Komfort dazu, dass ich mich am Multiplexer an- und abmelden kann wie ich will, die Anwendungen laufen einfach weiter. So habe ich meinen Mail- und Chat-Client auf einem Server laufen, dann muss ich mich nicht immer an IRC & Co. anmelden wenn ich online gehe, und ich habe immer die Backlogs die ich bei Interesse überfliegen kann.

Jahrelang war ich mit GNU Screen sehr zufrieden. Ich hatte mir da eine nette Statuszeile gebastelt die mir sagt welche ‚Fenster‘ ich habe, zusätzlich wurden mit einem kleinen Perlskript ein paar Infos eingeblendet: IP-Adresse, System Load, Akkustatus und dergleichen.

Auf meinem neuen Firmennotebook habe ich Byobu gefunden. Das ist eine Art vorkonfiguriertes Screen (dachte ich zumindest) das ab Werk ganz ähnlich aussieht wie meine angepasste Variante. Über Tastendruck kann man da eine Menge konfigurieren, alles in allem eine nette Sache. Irgendwann wollte ich die Infos in der Statuszeile aber anpassen. Genau genommen wollte ich einen Eintrag haben der mir den aktuellen Status aus meinem Zabbix anzeigt. Also habe ich mir angesehen wie Byobu aufgebaut ist.

Zu meiner Überraschung lag da gar kein Screen drunter. Kann man auch machen, per Default nutzt Ubuntu aber tmux. Darüber hatte ich schon viel gutes gelesen, konnte mich aber doch irgendwie nicht von meinem gewohnten Screen trennen. Da ich aber unwissend mehrere Monate mit tmux zufrieden war habe ich das dann doch noch mal überdacht, und was soll ich sagen? Ich bin begeistert!

Ich habe mir wieder ein Skript gebastelt das für die Statusleiste interessante Daten zusammenklaubt, diesmal in Python. Und ich habe mir angeeignet wie man mit aufgeteilten Fenstern arbeitet. Das geht zwar auch im Screen, aber im tmux macht es dagegen wirklich Spaß, und das ist einer der größten Vorteile.

Wenn ich was für den Mikrocontroller entwickle habe ich oben einen großen Vim mit dem Code, unten links kann ich in einer kleinen Shell Kommandos absetzen — compilieren und flashen beispielsweise, und unten rechts sehe ich Debug-Ausgaben vom Controller.

Oder ich habe auf einem anderen Schirm groß meinen Mailclient. Unten sind drei Zeilen meines Chatclients zu sehen, wenn da eine interessante Aktivität angezeigt wird kann ich auf Tastendruck wechseln. Der Chat wird dann oben groß, und der Mailclient ist unten in den drei Zeilen zu sehen.

Ich bin sehr zufrieden damit, und ich ärgere mich dass ich nicht schon wesentlich eher umgestiegen bin…

Ich habe dem Blog eine neue Kategorie verpasst: unter Tool-Time möchte ich in Zukunft Teile meines Werkzeugkastens vorstellen. Damit meine ich nicht unbedingt physisches Werkzeug — Hammer, Schraubenschlüssel & Co. — sondern insbesondere Software.

Vor einiger Zeit habe ich den Arbeitgeber gewechselt. Auf meinem letzten Arbeitsplatzrechner hatte ich — genau wie zu Hause — Arch Linux. Leider konnte ich den aber bei meinem letzten Kunden nicht benutzen, da ich da mit dem Kundenrechner arbeiten musste. Den Kunden bin ich jetzt genau wie den Arbeitgeber los, auch das alte Notebook habe ich nicht mehr.

Von Arch bin ich zwar immer noch sehr angetan, um bei meinem neuen Arbeitgeber aber schnell ‚an die Schüppe‘ zu kommen habe ich das von Dell vorinstallierte Ubuntu auf dem Notebook gelassen.

Da bin ich dann erstmal mit den Standardwerkzeugen gefahren. Klar habe ich ein paar (für mich) unverzichtbare Werkzeuge installiert, aber ich habe weder meine Konfiguration von zu Hause mitgebracht, noch ähnlich viel Sorgfalt auf die Feineinstellung aufgewandt. Vor ein paar Wochen hat es mich dann aber doch gepackt, und seitdem konvergieren die beiden Welten. Ich habe eine Menge Konfiguration von zu Hause übernommen, aber auch einige völlig neue Tools für mich entdeckt. Irgendwie bin ich dann angefangen fast meinen kompletten Werkzeugkasten in Frage zu stellen, und ich muss sagen: das Ergebnis gefällt mir. :-)

Nachdem auf dem Computer die meisten Werkzeuge optimiert waren fiel dann mein Blick auf mein altgedientes HTC Desire… und auch das kommt Heute mit einer komplett anderen Ausstattung daher als noch vor vier Wochen. An der Stelle gebe ich zu dass ich immer noch auf ein Nexus 4 schiele, aber mit der neuen Software gefällt mir eigentlich auch der alte Fernsprecher noch ganz gut…

Langer Rede kurzer Sinn: hier ist die neue Kategorie, und hier gilt noch mehr als in den anderen Kategorien: ich freue mich über jede Rückmeldung! Nichts Fast nichts ist so gut dass man es nicht noch verbessern könnte… ;-)