Damit es hier nicht zu still wird, mal eben ein Linktipp der irgendwie so gar nicht zu dem passt was ich normalerweise schreibe…

Vor einiger Zeit habe ich einen YouTube-Kanal für mich entdeckt, den vollständig anzusehen ich mir vorgenommen habe: Geography Now! Mein Einstieg war die Episode über Deutschland, aber die Videos scheinen alle so zu sein: zehn bis 15 Minuten, sehr hohe Informationsdichte, unterhaltsam gemacht — auch für nicht-Erdkunde-Nerds wie mich.

Ohne es gesehen zu haben klingt es irgendwie nach Sheldon Cooper’s Fun with Flags, daher rate ich: seht mal rein. Ich habe vorne angefangen, bin schon bei Chile. :-)

Hier herrscht im Moment halbwegs Funkstille. Obwohl ich eigentlich aktiv bin wie selten. Ich kann mal teasern:

Seit einigen Wochen beschäftige ich mich intensiv mit einem Projekt das zumindest die Leute interessieren dürfte die mich wegen der Spiel-Einsätze angeschrieben haben… ;-)

Der erste Versuch

Der erste Versuch

Im letzten Jahr habe ich ja mehrere Projekte mit Hilfe eines Lasercutters gemacht, einige Organizer für Brettspiele. Freundlicherweise konnte ich dafür die Maschine beim Chaostreff Dortmund nutzen, nochmal: Danke!

Ich wusste also dass meine Konstruktionen prinzipiell funktionieren. Um so ärgerlicher dass die Maschine so weit weg steht. Außerdem hätte ich mir schon ein paar Mal gewünscht, mehr ‚iterativ‘ vorzugehen. Einfach mal ausprobieren, und Sachen ändern die nicht funktionieren. Also habe ich mich mal umgesehen…

In den letzten Monaten habe ich eine Menge zum Thema gelesen, also war die Inbetriebnahme nicht allzu kompliziert. Ich hätte damit gerechnet dass es eine Woche dauert bevor ich irgendwas mit dem Ding herstellen kann. Zum Ausprobieren habe ich mir dann erstmal ein Puzzle gemalt. So wie ich mir das ausgedacht hatte sind da die drei wichtigen Techniken zum Einsatz gekommen: die Schrift ist gerastert, die Sterne außen sind als Vektoren graviert, und natürlich wurde das ganze dann ausgeschnitten. Ich habe etwas gekämpft bis ich die Toolchain unter Kontrolle hatte, dann war es aber doch ganz einfach. Und für einen ersten Versuch echt überzeugend, finde ich.

Die Toolchain… ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber soweit ich weiß gibt es keine brauchbare freie Software mit der man so eine Maschine ansteuern kann. Deshalb war ich eigentlich wild entschlossen, mir dafür zumindest eine Windows-VM einzurichten, mit der ich dann die originale Software benutzen kann. Im letzten Moment ist mir dann eingefallen dass ich — ähnlich wie beim Schneidplotter damals — einen Versuch mit Wine starten könnte. Eine schnelle Suche hat mir gezeigt dass das bei einem Roger Clark in Australien auch funktioniert hat. Ich habe das Installationsverzeichnis aus der Windows-VM auf mein Linux kopiert, und: mit kleinen Einschränkungen funktioniert es mit Wine.

Eine Einschränkung ist, dass ich beim Start der Anwendung jedes Mal die Bearbeitungsgröße der Maschine einstellen muss, ansonsten erscheint die Darstellung auf dem Bildschirm merkwürdig verzerrt. Schwerer wiegt, dass ich aus Wine keine USB-Geräte nutzen kann. Brauche ich allerdings auch nicht, da ich die Maschine auch per Netzwerk ansprechen kann. So bin ich sehr zufrieden.

Keltischer Knoten und Nautilusgetriebe

Keltischer Knoten und Nautilusgetriebe

Nach dem ersten eigenen Puzzle habe ich noch ein paar Sachen aus dem Netz ausprobiert: ein Puzzle mit einem keltischen Knoten, kitschige Ü-Ei-Hasen, ein Nautilusgetriebe und ein paar weitere Kleinigkeiten.

Mittlerweile habe ich auch schon einen Spiel-Organizer aus der Maschine gezogen. Einen neuen, den stelle ich als nächstes vor.

Alles in allem hatte ich bis jetzt schon eine Menge Spaß an dem Gerät, und immer mehr Ideen für kleine und große Projekte die ich mit dem Ding umsetzen kann. :-D

Alles in Ordnung

Alles in Ordnung

Eigentlich sollte es nach Isle of Skye gar nicht so schnell weiter gehen mit diesem Thema. Aber Heute Morgen hat mir mein Kalender entgegen geworfen dass der erste Februar der Robinson-Crusoe-Tag ist, und die Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. :-)

Robinson Crusoe — Abenteuer auf der verfluchten Insel heißt das Spiel um das es Heute gehen soll mit vollem Namen. Eins der besten Spiele die ich bislang gespielt habe. Kooperativ mit mehreren Spielern, hervorragend für Solo-Partien, deprimierend schwierig und unglaublich thematisch. Es ist auch das komplizierteste Spiel an das ich mich heran getraut habe. Vierzig Seiten ist die Anleitung lang, unsere erste Partie hat über sieben Stunden gedauert — normalerweise ist man nach 90 Minuten fertig. Aber es lohnt sich!

Grabbelkiste

Grabbelkiste

Leider ist auch bei diesem Spiel kein System in der Kiste. Ich habe es gebraucht gekauft, ich nehme an dass die Sortierbox eine Idee des Vorbesitzers war. Abgesehen davon sind im Karton nur Zip-Beutel und Einzelteile. Ein Spiel aufzubauen ist kompliziert genug, den ganzen Kram jedes Mal ein- und auspacken zu müssen macht es nicht einfacher.

Mein Einsatz passt vollständig in den Karton. Ich habe die alte Ausgabe des Spiels, bin mir aber ziemlich sicher dass die Teile aus der 2016er Neuauflage auch rein passen würden. Auch die Sachen aus der Schatzkiste sollten ihren Platz finden, aber das habe ich noch nicht ausprobiert.

Ähnlich wie bei meinen Einsätzen für Smash Up und Isle of Skye gibt es wieder einen Einsatz mit dem man die benötigten Tokens auf den Tisch bringen kann. Das wird kaum jemandem auffallen, aber in die Fächer des Kästchens habe ich Symbole graviert die Auskunft darüber geben dass zum Beispiel ein gelber Würfel eine Banane darstellt.

Ein weiteres Gimmick ist der Jutebeutel den mir die beste aller Frauen für die Geheimnisplättchen genäht hat. Die Dinger lassen sich ansonsten nicht gut mischen, da haben wir uns von dem Beutel in Isle of Skye inspirieren lassen. Und in Jute geht der sogar noch als thematisch durch… :-)

Gelasert habe ich auch diesen Einsatz beim Chaostreff Dortmund, dem somit ein weiteres Mal mein Dank gebührt.

Isle of Skye, ordentlich

Isle of Skye, ordentlich

Ich habe hier ja schon meine selbstgebastelten Organizer-Einsätze für die Brettspiele Smash Up und Dominion gezeigt. Ich habe noch deutlich mehr in Planung. Ein paar habe ich schon fertig, hier ist der nächste. Für das Spiel Isle of Skye, das erst letztes Jahr zum Kennerspiel des Jahres gekürt wurde.

Wenn man das Spiel kauft findet man in der Schachtel einen Stoffbeutel und jede Menge Pappteile. Nicht mal der Versuch, irgendwie Ordnung zu schaffen. Und selbst wenn man die ganzen Landschaftsplättchen in den dafür vorgesehenen Beutel (OK, den beizulegen ist wirklich nett) gepackt hat sind im Kasten immer noch etwa 50 Teile die einfach herumfliegen, und da sind die Münzen noch nicht mal mitgezählt. Ich bin eigentlich nicht unbedingt ein Ordungsfanatiker, aber das jedes Mal auseinander zu sortieren betrachte ich als ernsthaften Hemmschuh das Spiel auf den Tisch zu holen.

Das Spiel an sich ist wirklich gut, also habe ich mich daran gemacht den Einsatz zu bauen den es verdient hat. Und den seht Ihr hier:

Im Organizer ist neben dem großen Fach für besagten Beutel ein spezieller Platz für die Start- und die Wertungsplättchen, das macht den Aufbau einfach. Die Sichtschirme finden ihren speziellen Platz, und unter dem herausnehmbaren Einsatz mit den Münzen — den man während des Spiels auf dem Tisch braucht — findet sich ein Stauraum für Startspielermarker, Tokens und Kleinkram.

Im Gegensatz zu den beiden anderen Spielen haben sich gleich mehrere Leute Gedanken zu Organizern für Isle of Skye gemacht. Dabei ist ElephantCraftsShop erstaunlicherweise fast zu der gleichen Lösung gekommen wie ich. Das Modell von Meeple Realty finde ich interessant, ein Blick auf das System von Rubrand wirkt aber ähnlich verwirrend wie der Blick in den ungeordneten Spielkarton. Da sind interessante Ideen drin, ohne das ausprobiert zu haben wirkt es aber etwas… overengineered.

Mein Dank geht nochmal an den Chaostreff Dortmund, dort steht der Lasercutter mit dem ich das Ding ausgeschnitten habe.