In Bezug auf Stiftung Warentest hat das Manager-Magazin Kaufempfehlungen zu Betriebssystemen abgegeben. Verglichen wurden Windows, Linux und MacOS.
Positiv fällt auf, daß die Macher tatsächlich vergleichsweise neutral an die Sache herangehen. Allerdings kommt mir die Preisangabe für die ‚umfassende Vollversion‘ etwas verwirrend vor.

Experten raten deshalb dazu, beide Systeme zu installieren – Windows für den lokalen Gebrauch, Linux für den Internetzugang. Linux gibt es zudem manchmal kostenlos auf beigelegten CDs von Fachmagazinen, aber auch als umfassende Vollversion von Red Hat Enterprises (Preis: etwa 300 Euro).

Sicher kann ich ein Red Hat für 300 Euro kaufen. Sicherlich auch deutlich teurere, je nach meiner Hardware und dem gewünschten Support. Ohne Support kann ich auch Fedora benutzen, das ist die ‚Community Edition‘ von Red Hat Linux und wird kostenlos zum Download angeboten. Wenn allerdings in Deutschland jemand eine kommerzielle Distribution kaufen möchte wird er wahrscheinlich eher zum SuSE für ca. 80 Euro greifen — und dabei sogar noch gut beraten sein.
Schön finde ich aber die folgende Formulierung:

Auch ist nicht jedes Hardwarezubehör auf Linux ausgerichtet, so dass dem Gerätekauf oft eine langwierige Treibersuche im Internet folgt.

Endlich wird es mal klar formuliert: Die Hardwarehersteller sind schuld an der komplizierten Treibersituation! :-)

Nachdem ich mich am Dienstag so über den Spiegel-Artikel über Linux aufgeregt habe, hat mich die Parodie Spinner Online natürlich umso mehr gefreut. :-)

LüberWindows gab ihr den entscheidenden Tipp. „Du mußt den Key HKEY_LOCAL_MACHINE\ SOFTWARE\ Microsoft\ Windows\CurrentVersion\… ändern, den Treiber nochmal über den alten Treiber installieren, rebooten, Treiber entfernen, nochmal rebooten und dann die Treiberversion 19.619.31-sp2-3 installieren. Dann funzts.“ So kommunizieren User im Forum. Kein Wort zuviel, kein Fachdeutsch zu szenig.
Zwei Wochen später dann BabyGurls Antwort: „War harte Arbeit, aber jetzt geht’s!“ Sie hat einfach das „Windows neu installiert“, danach ein „lokales System-Update“ durchgeführt, da „ohne Firewall die Würmer sonst schon beim Updaten zugeschlagen hätten“, und schließlich den „AntiVirus ausm Esel geholt“ und „nen Crack dazu gezogen“, das Ganze sogar „ohne Bluescreens“.

Es ist unglaublich, was sogar eine eigentlich renommierte Nachrichtenredaktion wie die von Spiegel Online absondern kann. Im Moment Läuft da eine Serie (Teil 1, Teil 2) mit dem Titel ‚Linux-Betriebssystem‘. Nachdem ich schon von Kollegen davon gehört habe hatte ich keine großen Erwartungen, aber was dann tatsächlich zu Tage gefördert wird ist erschreckender abschreckender Schwachsinn:

Die vielgerühmte Sicherheit und Stabilität von Linux, scheinbar unabhängig vom Vorwissen und Engagement des Anwenders, hängen in Wahrheit gerade davon ab. Wer beim „Blick hinter die Kulissen“ mit kryptischen Zeichen operiert, die er nicht versteht, gefährdet sein System viel nachhaltiger, als es der dümmste Windows-User je könnte.

Ich würde einem Einsteiger auch nicht gerade Slackware oder LFS empfehlen. Selbst mit Gentoo oder Debian wäre ich vorsichtig. Aber wer einen Rechner installiert sollte meiner Meinung nach in der Lage sein, Benutzerkonten oder einen Firewall zu konfigurieren. Wer das nicht kann muß halt auf Bekannte oder Dienstleister zurückgreifen. Das gilt aber sowohl für Linux als auch für alle anderen Systeme, Windows eingeschlossen. Und wenn das unter Windows wirklich so einfach wäre: Würde es dann dermaßen viele Dialer oder Spam-Zombies geben?

Linux hat das kybernetische Kontrolldenken in seiner Programmstruktur konserviert. Wer damit arbeiten will, hat nicht nur die Möglichkeit, sondern letztlich auch die Aufgabe, alles an seinem System zu kontrollieren. Er ist nicht nur Anwender, sondern gleichzeitig auch immer der Administrator seines eigenen Systems.

Und genau das ist der Punkt: Ich kenne Leute, denen ich es tatsächlich zutrauen würde ein Windows-System unter Kontrolle zu kriegen. Will sagen: es sauber zu administrieren. Viele sind es aber nicht. Die meisten benutzen es einfach, und da es so schön einfach gemacht wird machen sie sich wenige oder gar keine Gedanken über ‚administrative Themen‘ wie Sicherheit oder Datenschutz. Was aber leider nicht bedeutet, daß ihnen der Gedanke abgenommen wurde. Siehe oben.

Doch nur weil Linux in einer Open-Source-Community entstanden ist, werden diejenigen, die damit arbeiten, nicht automatisch freier und unabhängiger im Umgang mit Computertechnologie. Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall: Wer den größten Teil seiner Arbeitszeit damit verbringt, Fehlerprotokolle auszuwerten, Programmbibliotheken zu pflegen, Befehlszeilen auszuprobieren und nach Software-Updates zu suchen, hat sich zum Sklaven seiner eigenen Kontrollsucht gemacht.

Ich frage mich ernsthaft, ob der Autor dieser Zeilen das ernst meint. Ich persönlich fühle mich frei in der Wahl meiner Programme und unabhängig von monopolistischen Herstellern. Ich erwarte nicht regelmäßig den ‚Patch-Day‘ und hoffe daß Löcher bis dahin nicht ausgenutzt werden. Protokolle sind eine feine Sache, wenn tatsächlich mal was schief läuft. In manchen Systemen sind sie leider etwas aus der Mode gekommen. Mit DLLs habe ich seit einigen Jahren keine Probleme mehr und an der Befehlszeile fühle ich mich wirklich heimisch. Verwandte und Bekannte denen ich die Rechner eingerichtet habe fühlen sich da nicht so wohl, die nutzen halt KDE oder Konsorten.

Morgen früh in der Netzwelt bei SPIEGEL ONLINE: „Linux: Die Not mit dem Retter“.
Wie frischgebackene Linux-Experten Stück für Stück den Rückzug antreten – und doch wieder beim „Monopolisten“ landen.

Ich freue mich nicht drauf (bin aber vermutlich wieder mal zu neugierig um das links liegen zu lassen… naja, so muß ich das Magengeschwür wenigstens nicht meinem Kaffee-Konsum in die Schuhe schieben…).

Heise berichtet von einem (noch nicht entschiedenen) Patent, das Microsoft in Amerika eingereicht hat: ein Ungleich-Befehl für Programmiersprachen!
Endlich, kann man da nur sagen. Wie haben es Generationen von Programmierern nur geschafft, dem Computer die gewünschten Ergebnisse zu entlocken, völlig ohne herauszufinden ob sich zwei Variablen gleichen…?
Eine dermaßen geniale Erfindung verdient natürlich, durch ein Patent geadelt zu werden. Klar.

Heise berichtet über ein Interview mit Bill Gates, das ein US-Fernsehsender durchgeführt hat. Darin stellt der interviewte sein Unternehmen als den Urheber der PC-Industrie dar. In Teilen mag das ja stimmen, aber wenn man den Bericht liest stellen sich einem doch immer mal wieder die Nackenhaare auf:

So habe der Software-Konzern eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Sicherheit von Computersystemen und das Thema sei eine große Herausforderung, sagte Gates auf Jennings‘ Einwurf, Microsoft werde vorgeworfen, nicht genügend Fortschritte zu machen.

Ja, andere sehen es als selbstverständlich an, daß sie für eigene Fehler geradestehen müssen und versuchen sie auszubessern. In diesem Fall sieht man wohl nur das Monopol gefährdet, da die zahlende Kundschaft mittlerweile auch auf Alternativen zugreifen kann, die nicht durch ein brutales Marktverhalten zerstört werden kann.

„Die Idee von kompatiblen Maschinen und kompatibler Software stammt von uns.“

Man möge mich korrigieren, aber ich dachte immer daß diese Idee von IBM stammte? Nein, ich meine nicht den Begriff ‚IBM-Kompatibel‘ sondern die Idee, unterschiedliche und trotzdem ‚interoperable‘ (Huch, ein Buzzword!) Maschinen zu bauen, sogenannte ‚Personal Computer‘. Hätte IBM damals nicht auf MS-DOS gesetzt würde es die Firma Microsoft Heute wahrscheinlich nicht mehr geben…

Was Apple mit dem iPod demonstriert habe, sei typisch für den Konkurrenten: ein Online-Musikladen nur für ihr eigenes Gerät. Microsoft hingegen wolle dafür sorgen, dass die Nutzer Wahlfreiheit haben.

Ähnlich wie die Internet-Surfer, die mit jedem Browser die Microsoft-Seiten erkunden können solange es ein Internet Explorer ist? OK, die meisten Seiten werden auch mit Firefox & Co. angezeigt, aber Interesse scheint die Firma daran nicht zu haben. Ganz im Gegenteil

Sein Unternehmen sorge aber dafür, dass ein Kunde einen Mix aus Microsoft-Produkten, Unix und Mainframe-Produkten laufen lassen könne.

Dann darf man sicher ab sofort mit mehr Unterstützung für das Samba-Projekt hoffen. Und eine Veröffentlichung der Spezifikationen von NTFS. Nicht? Schade…
Der Bericht schließt mit einem Hinweis auf das karitative Engagement der Familie Gates. Ich weiß nicht ob es für einen Multimilliardär nicht vielleicht selbstverständlich sein sollte, aber dieses Engagement muß man ihm tatsächlich hoch anrechnen.

Das Programm ‚99 Bottles of Beer‚ ist eng verwandt mit einem der bekanntesten Hilfsmittel der Kybernetik: ‚Hello World‚. Beide Programme sind einfache Beispiele um die Lösung eines grundlegenden Problemes zu zeigen. So kann das geübte Auge Grundlagen der verwendeten Programmiersprache erkennen. Beide Programme wurden wahrscheinlich schon in jeder erdenklichen Sprache implementiert, 99-bottles-of-beer.net zeigt zum gegenwärtigen Zeitpunkt 621 Varianten der Bierflaschen (Dank an Marcus für den Link).
Besonders Eindrucksvoll sind die Beispiele in den wirklich hirnverbrannten (bzw. wohl eher hirnverbrennenden) Sprachen wie Cow, Brainfuck, Whitespace, Beatnik oder (zum abkühlen) HQ9+. :-)
Einsteigern in die Materie empfehle ich das Begleitmaterial zum Vortrag Weird programming – Vom Nutzen unnützer Programmierung, der auf dem 20C3 gehalten wurde, sowie den Esoteric Programming Languages Ring mit vielen Links.

Wer viel mit Computern zu tun hat benötigt von Zeit zu Zeit Diagnosewerkzeuge für die Hardware, Festplatten-Tools (clonen, löschen, partitionieren, reparieren), Virenscanner oder grundlegende Netzwerk-Werkzeuge.
Üblicherweise sucht man eine Weile nach einem passenden Tool, dann nach einer möglichst Staubfreien und noch lesbaren Boot-Diskette, und Heutzutage dann auch oft nach einem passenden Diskettenlaufwerk.
Die Ultimate Boot CD nimmt sich dieses Problems an und versucht, möglichst viele dieser Tools auf einer bootfähigen CD zu versammeln. Auf die Weise entgeht man den geschilderten Problemen und profitiert ganz nebenbei von der deutlich höheren Geschwindigkeit des CD-Laufwerkes. Diese CD stellt eine prima Ergänzung in jedem Hard- und Software-Werkzeugkoffer dar.