Dritte bis sechste Hand

Dritte bis sechste Hand

Wo eine Lötstation ist muss man meist nicht lange nach einer „dritten Hand“ suchen. Bis letztens war das bei mir das Modell das man auch in dem Wikipedia-Artikel zum Thema findet, das ist vermutlich der Standard — und leider Käse. Glücklich war ich noch nie damit. Und eine kurze Marktforschung zeigt mir leider auch keine günstige Alternative.

Also basteln. Natürlich. :-)

Ich hatte schon eine ganz brauchbare Lupen-Leuchte. Eigentlich sehe ich gut, aber bei SMD kann die tatsächlich helfen. Und durch Zufall — ich war auf der Suche nach was ganz anderem — habe ich Leitungen für Kühlflüssigkeit gefunden. Man suche in der Online-Auktionsplattform seiner Wahl nach „Coolant Pipe“. Dazu noch ein paar „Alligator Clips“ aus der gleichen Quelle. Für sechs Leitungen habe ich keine drei Euro bezahlt, zehn Krokodilklemmen gab es für einen Euro.

Die Leitungen sind wirklich stabil. Man kann sie in jede Form biegen, und die halten tatsächlich besser die Stellung als die Arme an meiner alten dritten Hand.

Also habe ich die orangefarbenen Enden („Düsen“) etwas aufgebohrt und mit Superkleber die Klemmen eingesetzt. Das ganze dann von hinten mit Heißkleber vergossen, hält prima. Zum Zusammenbauen musste ich die Teile etwas heiß machen, sonst hätte ich die Düsen nicht wieder an die Leitung bekommen. Für das andere Ende habe ich passende Löcher in den Sockel der Lampe gebohrt. Da ist nicht genug Material um ein Gewinde zu schneiden, also habe ich auch die Enden verklebt.

Gut beleuchtet und mit Durchblick

Gut beleuchtet und mit Durchblick

Das Ergebnis erfüllt exakt seinen Zweck: vier sehr frei positionierbare Klemmen, direkt unter einer guten Beleuchtung in die für Extremfälle sogar eine Lupe eingebaut ist.

Ich habe auch schon weiterführende Ideen gesehen: kleine Lüfter statt einer Krokodilklemme, um Lötdämpfe wegzublasen, spezielle Halterungen für Tastköpfe und einiges mehr. Aber für mich ist das so erstmal sehr nah an perfekt. Ich bin zufrieden. :-)