Einer der Podcasts die ich höre ist das WDR Zeitzeichen. Die Ausgabe vom 24.10. hat daran erinnert dass am 24.10.2004 der Deutsche Sprachrat das schönste deutsche Wort gekürt hat. Zur Erinnerung: es war ‚Habseligkeiten‘. Im Vergleich zu einigen anderen Worten in dem Beitrag ist das aber ziemlich farblos, wie ich finde…

Es war die Rede von einem Philipp von Zesen. Der hat sich schon im siebzehnten Jahrhundert Sorgen um die Reinheit der Sprache gemacht — und gehandelt: er hat direkt einige Vorschläge gemacht. Viele davon haben tatsächlich den Weg in den Alltag gefunden. Abstand statt Distanz, Augenblick statt Moment, Bücherei statt Bibliothek, Leidenschaft statt Passion, Rechtschreibung statt Orthographie oder Weltall statt Universum. Wikipedia weiß mehr.

In dem Artikel stehen aber auch einige seiner Vorschläge die es nicht geschafft haben, und das ist das eigentliche Gold: aus irgendwelchen Gründen ist Blitzfeuererregung kein Synonym für Elektrizität geworden. Mumien werden immer noch nicht Dörrleichen genannt, unter Jungfernzwinger gibt einem die Phantasie eine Menge Futter — bis man herausfindet dass es um ein Kloster geht. :-D

Der Botaniker würde sich als Krautbeschreiber sicher diffamiert fühlen, aber mein absoluter Favorit aus der Liste ist der Meuchelpuffer. Sie macht puff, und sie meuchelt. Die Pistole. Ob sich das durchsetzt wenn ich diese Worte ab sofort in meinen aktiven Wortschatz aufnehme…? :-)

Krustenbraten im Zabbix

Krustenbraten im Zabbix

Ich schrieb ja schon dass ich mich seit etwas über zwei Wochen intensiv mit dem ESP8266 auseinander setze. Das ist ein WLAN-Modul mit dem man sehr einfach — und vor allem preiswert — eigene Mikrocontroller-Basteleien ins WLAN bekommt.

Gestern lief praktisch ein Proof of Concept für eine der Sachen die ich damit umsetzen möchte: ich habe den Sensor eines elektronischen Fleischthermometers an einen Arduino Nano angeschlossen (ein sogenannter Thermistor, Lady Ada zeigt wie das geht). Zusätzlich den ESP8266 und eine kleine Firmware. Die Firmware hat sich mit meinem WLAN verbunden und alle paar Sekunden die aktuelle Temperatur per HTTP als GET-Parameter an ein kleines Skript geschickt. Dieses Skript hat die Werte jeweils an Zabbix weitergereicht. Mit Zabbix monitore ich hier eigentlich mein ‚Rechenzentrum‘, also meinen Server und die virtuellen Maschinen die darauf laufen.

Wie sich zeigt taugt Zabbix aber auch zur Überwachung eines Krustenbraten. :-D

Der Braten war etwa zweieinhalb Stunden im Grill, bei rund 150°C (in einer nächsten Version will ich auch die Garraumtemperatur überwachen, dann gibt es einen neuen Graphen). Ich hatte einen Trigger gesetzt der bei 75°C Kerntemperatur auslöst. Dem Ergebnis nach würde ich sagen dass ich den beim nächsten Mal eher drei Grad niedriger ansetzen sollte. Oder ich muss das Thermometer nochmal ordentlich kalibrieren. Aber auch wenn er nicht optimal war: geschmeckt hat er. Der WLAN-Krustenbraten. :-)

Meine Testschaltung

Meine Testschaltung

Vor ein paar Wochen las ich von einem sehr spannenden neuen Elektronik-Modul: dem ESP8266. Das Teil an sich ist unscheinbar: etwa in Größe einer Briefmarke, mit acht Pins zum Anschluss. Aber hier zählen die inneren Werte: gesteuert mit einfachen AT-Kommandos über die serielle Schnittstelle des Arduinos verbindet sich das Modul zum WLAN.

WLAN-Shields für Arduino habe ich schon öfter gesehen, in der Regel sind die Dinger aber so teuer dass es kaum Spaß macht sich dafür Spielereien auszudenken. Hier spielt der ESP8266 seine größte Stärke aus: das Ding ist echt preiswert. Ich habe direkt mehrere bestellt, zum Stückpreis von etwa 3,50 Euro!

Wie üblich bei Chinaware hat die Lieferung knapp drei Wochen auf sich warten lassen. In der Zeit habe ich mir interessiert Beispielprojekte wie die Wetteranzeige auf zeflo.com angesehen. Auf der Basis habe ich dann auch meinen ersten Test aufgebaut. Den Code kann ich bei Bedarf posten, aber der ist in praktisch der gleichen Form auch an anderen Stellen zu finden. weiterlesen

Liebevoll gemachter Schwachsinn: auf der Restart Page kann man allen möglichen Benutzeroberflächen beim Neustart zusehen. Neben den Windows-Varianten und verschiedenen Apple-Systemen findet man da auch Exoten wie OS/2 und NeXT. Ich weiß was ich die nächsten paar Stunden mache… :-D

FlexPi -- gebogenes Sperrholz

FlexPi — gebogenes Sperrholz

Eigentlich hatte ich was völlig anderes gesucht. Wie das immer so ist. Gefunden habe ich ein Gehäuse für einen meiner Raspberry Pi — eines das ich einfach aus dem Netz laden kann.

Naja, geladen wird nicht das Gehäuse, sondern ein PDF mit einer Art Schnittmuster. Damit konnte ich den Lasercutter beim Chaostreff Dortmund füttern, der hat mir dann aus einer Sperrholzplatte den Bausatz ausgeschnitten.

Gefunden habe ich das Ding bei Thingiverse. Ich wollte immer schon mal den Cutter ausprobieren, und die Idee das Sperrholz auf diese Weise flexibel zu schneiden finde ich faszinierend. Mit dem Ergebnis bin ich ziemlich zufrieden, auch wenn ich am Ende wegen zu kurzer Schrauben und etwas zu dickem Sperrholz (3mm stand drauf, gemessen waren es 3,6mm) etwas zurechtpfuschen musste. Mit der Laubsäge hätte es definitiv länger gebraucht. :-D

Reversed Hand...

Reversed Hand…

Mit Unicode 6.1.0 hatte ich ja seinerzeit schon Spass. Schon vor längerer Zeit ist Version 7 veröffentlicht worden, und die hat auch wieder ein paar Perlen zu bieten:

Neu — und extrem brauchbar, möchte ich hinzufügen — ist ‚REVERSED HAND WITH MIDDLE FINGER EXTENDED‘ (U+1F595). Schade dass es den noch nicht zu Usenet-Zeiten gab. :-D

Als Trekkie spricht mich natürlich auch ‚RAISED HAND WITH PART BETWEEN MIDDLE AND RING FINGERS‘ (U+1F596) besonders an. Ich kann kaum abwarten den auch als Emoji im Threema zu haben.

Meine Erwartung von damals, nach der Unicode mit dem Pile of Poo vollständig sein dürfte, hat sich somit als falsch erwiesen. Und ich bin somit gespannt was die nächste Version noch bringen kann… Vorschläge?

Cover-Versionen in der Musik sind eine zweischneidige Sache. Viel zu oft ziehen sich Musiker an der Arbeit erfolgreicher Kollegen hoch. Spielen ein bekanntes Lied ein das mehr oder weniger automatisch zum Ohrwurm wird weil jeder — bewusst oder unbewusst — das Original kennt.

Ich erinnere mich dass ich 2002 vor dem Regal mit den Charts-Singles stand und ich — trotz eines ziemlich ausgeprägten Desinteresses für Charts — mehr als die Hälfte der Top10 kannte. Aus den 70ern oder 80ern, von den originalen Interpreten. Auf Platz 1 war zu der Zeit Scooter mit einer echt billigen Variante von Nessaja (Peter Maffay, Tabaluga). :-(

Ungefähr zur gleichen Zeit hatte irgendein Pop-Sternchen bemerkenswerten Erfolg mit einem Stück namens „How It’s Got To Be“. Das hat mich ziemlich genervt weil ich ums Verrecken nicht drauf gekommen bin von wem die geklaut hatte. Es hat wirklich Stunden gedauert bis ich drauf gekommen bin: der gute Teil kommt aus Schwanensee von Tschaikowski — ebenfalls 70er, aber ein anderes Jahrhundert. :-)

Aber ich schweife ab. weiterlesen